Massenanfall von Verletzten auf See in deutschen Gewässern

Castán, J. Vilalta; Paschen, H.-R.; Wirtz, S.; Dörges, Volker; Wenderoth, S.; Peters, Joseph I; Blunk, Y.; Bielstein, A.; Kerner, Thoralf

doi:10.1007/s00101-012-2037-x

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“…Ist ein Schiff beteiligt, wird häufig die Unterstützung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) nötig. In komplexen Schadenslagen besteht weiterhin die Möglichkeit einer Hilfeleistung durch das Havariekommando [4] mit den jeweiligen Feuerwehren oder das Heranführen des Landrettungsdienstes über alternative Seefahrzeuge.…”

Section: Thematischer Hintergrundunclassified

Notfallmedizin in der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger – Auswertung medizinischer Notfälle auf der Nord- und Ostsee über 2 Jahre

Schemke

Schwalbe²,

Mäurer

2020

Anaesthesist

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Zusammenfassung Hintergrund Die logistischen Besonderheiten eines maritimen Notfallortes und die häufig zusätzlich drohende akzidentelle Hypothermie machen die Versorgung medizinischer Notfälle auf dem Meer besonders anspruchsvoll. In dieser Arbeit sollen die Charakteristika notfallmedizinischer Einsätze der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) als Hauptträgerin der nichthelikopterbasierten medizinischen Seenotrettung auf den Meeren vor der deutschen Küste beschrieben werden. Material und Methoden Es erfolgte eine retrospektive Analyse aller Einsätze der DGzRS der Jahre 2017 und 2018. Die Einsatzdaten und –zeiten sowie die Erkrankungsschwere der Patienten (graduiert mittels NACA-Score) wurden ausgewertet und exemplarisch mit denen eines NEF der Hansestadt Lübeck verglichen. Ergebnisse Bei insgesamt 182 medizinischen Einsätzen wurden 224 Patienten behandelt. Die Einsatzeinheiten der DGzRS benötigten im Mittel 30 ± 21 min bis zur Ankunft und 43 ± 30 min für Rettung, Behandlung und Transport. Bei 63 Einsätzen wurden die Patienten durch einen Notarzt betreut, der bei 44 Einsätzen durch die Landrettung herangeführt wurde. Durch die Wartezeit auf bordfremdes Personal wurde bei 26 Einsätzen die Abfahrt um im Mittel 18 ± 7 min verzögert. Die durchschnittliche Erkrankungsschwere in der Seenotrettung war signifikant höher als im Lübecker Notarztdienst; es gab vergleichbar häufig Reanimationen und Todesfälle. Schlussfolgerung Trotz der hohen Krankheitsschwere medizinischer Notfälle auf den Meeren vor Deutschlands Küste treffen Notärzte dort häufig mit erheblicher Verzögerung ein. Es gibt den dringenden Bedarf effektiverer Unterstützung der DGzRS durch für den maritimen Einsatz ausgebildetes ärztliches Personal.

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Section: Thematischer Hintergrundunclassified

Notfallmedizin in der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger – Auswertung medizinischer Notfälle auf der Nord- und Ostsee über 2 Jahre

Schemke

Schwalbe²,

Mäurer

2020

Anaesthesist

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“…Zuerst können die landseitig üblichen Hilfsfristen aufgrund von großen Entfernungen und deutlich schlechteren strukturellen Voraussetzungen nicht gelten. Eine Verbindung zwischen 2 Schiffen kann durch hohen Wellengang unmöglich werden, spezielle Witterungen sowie Dunkelheit erschweren den Einsatz eines Hubschraubers, es besteht eine Knappheit an geeigneten Transporteinheiten [3].…”

Section: Mass Casualty Incidents In Open Seasunclassified

“…RoRo-Fähren) 1 aufnehmen. Hier kann als Beispiel auf die Versorgung der Lisco Gloria und Übernahme von Patienten auf die Fähre MS Deutschland verwiesen werden [3].…”

Section: Ergebnisseunclassified

Massenanfall von Verletzten auf hoher See

Weigeld

Smolarz

Beth

et al. 2017

Notarzt

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ZusammenfassungFür die Erfassung von Schiffsunglücken (SU) mit einem Massenanfall von Verletzten (MANV) auf hoher See erfolgte eine systematische Recherche der öffentlich zugänglichen Quellen. Eine einheitliche und systematische Erfassung durch die Stellen der maritimen Gefahrenabwehr existiert bisher nicht.Von 37 Schadenslagen in der Nord- und Ostsee ab 1990 konnten 22 auf die ausschließliche Wirtschaftszone Deutschlands begrenzt werden. Nach Elimination der küstennahen Ereignisse wurden 10 SU identifiziert. Hiervon konnten 7 in die Kategorie MANV eingeordnet werden. Der MANV wurde definiert als Großschadensereignis mit 5 oder mehr beteiligten Personen.Die komplexen Schadenslagen stellen auf hoher See, neben den schon auf Land bestehenden Schwierigkeiten, eine besondere Herausforderung dar. Als Folgen der SU zeigen sich neben Verletzungen und Verbrennungen insbesondere die Rauchgasintoxikationen aufgrund der knappen Ressourcen an medizinischem Sauerstoff als relevant. Zudem besteht aufgrund der Witterung und dem Kontakt mit Wasser bei langen Rettungszeiten die Gefahr der Unterkühlung.Mit dem Havariekommando sind bereits Strukturen zur Bewältigung etabliert worden, welche mit den vorhandenen Organisationen (DGzRS/Bundeswehr/Notschleppkonzept) eng zusammenarbeiten. Eine Einbindung der neu geschaffenen Strukturen für die medizinische Versorgung der Offshore-Windparks erscheint sinnvoll und vielversprechend.

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“…MCIs at sea occur rarely, but with severe consequences, due to the location and the remoteness from professional emergency staff in most cases [4]. Further aspects, e.g., time and weather, may influence these conditions [14]. Resulting in a delayed rescue in medically and operationally extremely precarious situations [4].…”

Section: Introductionmentioning

confidence: 99%

“…Resulting in a delayed rescue in medically and operationally extremely precarious situations [4]. For this reason, the ability of the ship's crew to assess the number and severity of the injured passengers plays a central role [14].…”

Section: Introductionmentioning

confidence: 99%

Digital versus analogue record systems for mass casualty incidents at sea—Results from an exploratory study

et al. 2020

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Objective Mis-triage may have serious consequences for patients in mass casualty incidents (MCI) at sea. The purpose of this study was to assess outcome, reliability and validity of an analogue and a digital recording system for triage of a MCI at sea. Methods The study based on a triage exercise conducted with a cross-over-design. Forty-eight volunteers were presented a fictional MCI with 50 cases. The volunteers were randomly assigned to start with the analogue (Group A, starting with the analogue followed by the digital system) or digital system (Group B, starting with the digital followed by the analogue system). Triage score distribution and agreement between the triage methods and a predefined standard were reported. Reliability was analysed using Cronbach's Alpha and Cohen's Kappa. Validity was measured through sensitivity, specificity and predictive value. Treatment, period and carry-over-effects were analysed using a linear mixed-effects model. Results The number of patients triaged (total: n = 3545) with the analogue system (n = 1914; 79.75%) was significantly higher (p = 0.001) than with the digital system (n = 1631; 67.96%). A trend towards a higher percentage of correct triages with the digital system was observed (p = 0.282). Ratio of under-triage was significantly smaller with the digital system (p = 0.001). Validity measured with Cronbach's Alpha and Cohen's Kappa was higher with the digital system.

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Massenanfall von Verletzten auf See in deutschen Gewässern

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Notfallmedizin in der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger – Auswertung medizinischer Notfälle auf der Nord- und Ostsee über 2 Jahre

Notfallmedizin in der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger – Auswertung medizinischer Notfälle auf der Nord- und Ostsee über 2 Jahre

Massenanfall von Verletzten auf hoher See

Digital versus analogue record systems for mass casualty incidents at sea—Results from an exploratory study

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