Nicht‐ribosomale Peptidsynthetasen (NRPSs) sind große Multienzymmaschinerien, die zahlreiche Peptide mit enormer struktureller und funktionaler Diversität erzeugen. Unter diesen Produkten befinden sich mehr als 20 auf dem Markt befindliche Wirkstoffe, darunter Antibiotika (Penicillin, Vancomycin), antitumorale Medikamente (Bleomycin) und Immunsuppressiva (Cyclosporin). In den vergangenen Jahrzehnten haben biochemische sowie strukturbiologische Studien mechanistische Einblicke in die hochkomplexen NRPSs gewährt. Dieser Aufsatz fasst den aktuellen Kenntnisstand über die zugrundeliegenden Mechanismen von NRPSs zusammen und gibt einen Überblick über die Vielfalt ihrer Produkte. Ebenso behandelt werden die Probleme und Herausforderungen, die mit der Umprogrammierung von NRPS‐Systemen einhergehen. Das Potenzial einer solchen Umprogrammierung liegt begründet in einer nachhaltigen Generierung von Wirkstoffanaloga und neuen Substanzbibliotheken, die anderenfalls kaum zugänglich sind.