ZusammenfassungThis paper describes the trend towards the privatization and marketization of US schooling across three domains. We begin by describing the trend in recent pro-market policy reforms -proposed or enacted -to US schooling. This reform trend can be explained in terms of the growing importance of economic theory and economic evidence in social and political discourse. Briefly, we review mainstream economic theory and evidence to see what general lessons can be drawn, with a focus on productive efficiency. In the main section of the paper, we look at the direct evidence for US schooling not only in terms of the productive efficiency of schools, but also equity in schools, freedom of choice for parents and students, and the social cohesion produced by schools. Our review reaches a number of conclusions which suggest that the trend toward privatization and marketization may generate greater productive efficiency. Although the economic analysis is deficient in several ways and may have limited pertinence for social goods such as education, it highlights the need for strong and effective systems of accountability. Regardless of whether the advantages outweigh the disadvantages, however, it may be difficult to prevent further steps toward marketization.Privatisierung und Marktorientierung im Schulwesen der Vereinigten Staaten: Ökonomische Reformen, Theorien und Forschungsergebnisse. Dieser Beitrag beschreibt die Tendenz zur Marktorientierung im Schulwesen der Vereinigten Staaten in drei Abschnitten. In einem ersten Schritt wird die aktuelle Tendenz zu marktorientierten Bildungsreformen im Schulwesen dargestellt, ganz gleich, ob diese Reformen bloß als Vorschlag unverwirklicht geblieben oder umgesetzt worden sind. Solche Reformen können auf die wachsende Bedeutung ökonomischer Erklärungsansätze zurückgeführt werden. Zweitens werden allgemeine ökonomische Theorien und Forschungsergebnisse analysiert, um zu sehen, welche Aussagen sich auf der Basis dieser Arbeit herausarbeiten lassen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier auf produktiver Effizienz. Drittens richtet der Autor seinen Blick auf empirische Forschung, die sich spezifisch auf das amerikanische Schulwesen bezieht, sowohl hinsichtlich produktiver Effizienz, als auch hinsichtlich der Chancengleichheit, der freien Schulwahl für Schüler und Eltern sowie des durch die Schule erzeugten sozialen Zusammenhalts. Die Analyse unterstützt das Argument, dass die Tendenz zur Marktorientierung mit einer Verbesserung der produktiven Effizienz einhergeht. Der ökonomische Erklärungsansatz weist einige Schwachstellen in Bezug auf öffentliche Güter wie Bildung auf, und seine Erklärungen könnten daher für diesen Bereich von limitierter Bedeutung sein. Nichtsdestotrotz zeigt er die Notwendigkeit von starken, efZeitschrift für Erziehungswissenschaft, 5. Jahrg., Heft 2/2002, S. 222-240 223 fektiven Systemen der Rechenschaftslegung. Ungeachtet der Frage, ob die Vorteile oder Nachteile überwiegen, sind weitere Schritte hin zur Marktorientierung vermutlich kaum zu vermeiden.