Zusammenfassung
Hintergrund Cannabinoide gelten als wirksam in der Behandlung der chemotherapieinduzierten Übelkeit und Emesis (CINV). Palliativpatienten leiden neben einer Vielzahl anderer Begleitsymptome vor allem an Übelkeit und Erbrechen, deren Ursache vielseitig sein kann. Über den Einsatz von Dronabinol bei nicht chemotherapieinduzierter Übelkeit und Emesis gibt es nur wenige Berichte.
Methodik In einer retrospektiven Erhebung von 2012 – 2013 wurden Daten von Palliativpatienten mit therapierefraktärer Übelkeit und Emesis ausgewertet, die mit Dronabinol behandelt wurden. Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit wurde dreimal täglich dokumentiert.
Ergebnisse Insgesamt wurden 33 Patienten mit Dronabinol behandelt. Im Verlauf der Dronabinol-Therapie zeigte sich eine Verbesserung in allen drei Symptomen. Der Anteil der Patienten, die stark unter Übelkeit, Erbrechen bzw. Appetitlosigkeit litten, nahm ab.
Schlussfolgerung Bei therapierefraktärer Übelkeit und Emesis ist die Behandlung mit Dronabinol zusätzlich zu etablierten Antiemetika sinnvoll. Für die Therapie des reduzierten Appetits ist Dronabinol erste Wahl, da hier kaum andere Optionen in der Palliativmedizin zur Verfügung stehen.