Als das zuverlassigste, wenn nicht das einzige untrugliche Merkmal der Falschung von Naturhonig mit kunstlichem Invertzucker galt bisher die bekannte Fiehe'sche Reaktion *) auf die Anwesenheit von Oxyrnethylfurfurol. In neuester Zeit ist diese Probe noch auf eine festere Grundlage gestellt worden durch eine quantitative Bestimmung des Oxyrnethylfurfurols, zuerst von Troje 2), naher ausgearbeitet von Fiehe und Kordatzki 3 , : durch diese Erweiterung der Methode sind die subjektiven Beschwerden, welche der Beurteilung einer Farbreaktion anhaften, fortgenommen. Dennoch ist das Oxymethylfurfurol nicht die einzige kennzeichnende Substanz. welche bei der kiinstlichen Inversion der Saccharose neben den beiden Hauptprodukten : Glucose und Fructose, entsteht. Beid Erhitzen von Glucose und Fructose in konzentrierter Losung mit kleinen Mengen einer Saure findet namlich, wie schon vor 40 Jahren von Wohl 4, gezeigt wurde, eine Polymerisation statt. Aus der Fructose entsteht hierbei ein dextrinartiger Korper : das Lavulosin : aus der Glucose das Glucosin, von dem noch nicht feststeht. ob es mit den bei der Hydrolyse der Starke entstehenden Dextrinen identisch ist. Die Anwesenheit dieser beiden Stoffe im kunstlichen Invertzucker. welcher als Kunsthonig in den Verkehr gebracht wird, ist nun a priori nicht unwahrscheinlich, weil die Umstande wahrend der Herstelling grosse Ahnlichkeit mit den von Wohl angegebenen Versuchsbedingungen zeigen. Diese Wahrscheinlichkeit wurde fast zur Gewissheit durch die Untersuchungen von Bruhns 5, und von Behre ". Der erstgenannte Forscher hatte im Auftrage von Kunsthonigfabrikanten eine Untersuchung zur Auffindung der Ursache einer ofters beobachteten Erscheinung, namlich 4ass Kunsthonig oft einen merklichen Gehalt an zuckerfreiem Extrakt aufweist, angestellt. Eine sehr ausgedehnte