Zusammenfassung. Ziele: In dieser Studie wird ermittelt, welcher Anteil von Neuntklässler_innen in ihrem bisherigen Leben durch Suchtpräventionsmaßnahmen zu spezifischen Konsumrisiken (Alkohol, Rauchen, Cannabis, Ecstasy/LSD, Glücksspiel, Computerspiel) erreicht wurde (Reichweite von Suchtprävention). Methodik: Datengrundlage bildet eine niedersachenweite repräsentative Befragung von Schüler_innen der neunten Jahrgangsstufe (n = 10.638). Ergebnisse: 82,7 Prozent der befragten Jugendlichen nimmt bis zur neunten Klasse an Suchtprävention zu mindestens einem Konsumrisiko teil. Die Reichweite von Suchtprävention variiert zwischen den zu adressierenden Konsumrisiken: Rauchen: 66,5 %; Alkohol: 73,3 %; Cannabis: 53,6 %; Ecstasy/LSD: 37,4 %; Glücksspiel: 22,1 %; Computerspiele: 35,7 %. Ebenso variieren die eingesetzten Vermittlungsmethoden: Unterricht durch Lehrkraft: 55,5 %; Workshop: 26,6 %; Projektwoche: 24,4 %; Wettbewerb: 8,5 %; Mitmach-Station: 11,5 %; Infomaterialien: 26,8 %; Online-Informationen: 28,1 %. Während dem Urbanisierungsgrad der Wohnregion kaum eine Bedeutung für die Reichweite von Suchtprävention zukommt, haben Hauptschüler_innen gegenüber Gymnasiast_innen in geringerem Maße an extern vermittelten suchtpräventiven Angeboten teilgenommen. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass Suchtprävention zum Themenfeld illegale Substanzen und insbesondere exzessiv-belohnenden Verhaltensangeboten einen zu geringen Anteil von Jugendlichen erreicht und ausgebaut werden sollte.