Die neurogenen funktionellen Blasen-Darmstörungen stellen ein häufiges Problem bei Patienten mit Meningomyelozele dar. Für eine angemessene Therapie der vesikourethralen Dysfunktion ist eine urodynamische Untersuchung essentiell. Die computerunterstützte Urodynamik mit Druck-Flußanalysen ermöglicht eine Differenzierung zwischen funktioneller und mechanisch-morphologischer Obstruktion und einer Beeinträchtigung der Detrusorkontraktilität. Blasencompliance, urethraler Öffnungsdruck und die passive und dynamische Widerstandskorrelation erlauben eine Beurteilung des Risikos einer Nierenfunktionsschädigung. Routinemäßig durchzuführende Untersuchungen sollten urodynamische Kontrollen und nuklearmedizinische Nierenfunktionsstudien beinhalten. Der unvollständige Verschluß des Neuralrohres in der fetalen Entwicklung ist noch immer die dritthäufigste angeborene Fehlbildung. Die Inzidenz betrug in der BRD zwischen 1984 und 1985 0,57/1000 Lebendgeburten (25). Die Erkrankung tritt familiär gehäuft auf, mit einem erhöhten Risiko bei Mittellinienverschmelzungsdefekten der Mutter (33). Bei 10 % der Feten mit MMC lassen sich chromosomale Abnormalitäten nachweisen (26). Durch Bestimmung des öα α l-Fetoproteins im Serum und Fruchtwasser bei Schwangeren und durch die pränatale Sonographie können in 75-80% der Fälle die Feten mit Neuralrohrdefekten identifiziert werden (13). Die pränatale Sonographie ist heute nicht nur in der Lage, die Mißbildung in einem hohen Prozentsatz nachzuweisen, sondern gestattet auch in den meisten Fällen die Ausdehnung und die Lokalisation festzulegen und die neuromotorische Lä