Zusammenfassung
Hintergrund
Der Anteil älterer Personen in der Bevölkerung wächst stetig. Gleichzeitig steigen im Alter die Risiken für gesundheitliche Probleme. Aus Sicht der Gesundheitsförderung ist es deshalb wichtig, diese Zielgruppe zu erreichen. Für die Auswahl geeigneter Kommunikationskanäle sollte das Mediennutzungs- bzw. Gesundheitsinformationsverhalten berücksichtigt werden. Dabei kann auch eine Segmentierung der heterogenen Zielgruppe 65+ in Teilzielgruppen notwendig sein.
Ziel des Beitrags
Der Beitrag liefert aktuelle empirische Daten zum Gesundheitsinformationsverhalten der Zielgruppe 65+ insgesamt sowie spezifischer Teilzielgruppen. Auf dieser Basis können geeignete Kommunikationskanäle ausgewählt werden, um diese Gruppen gezielt zu erreichen.
Methodik
Es wurden zunächst 20 Personen mit qualitativen Leitfadeninterviews befragt und anschließend eine standardisierte telefonische Befragung von 1001 zufällig ausgewählten Personen ab 65 Jahren durchgeführt.
Ergebnisse
Die Zielgruppe 65+ kann am besten über interpersonale und traditionelle, massenmediale Quellen erreicht werden. Dabei spielen, insbesondere für chronisch kranke Menschen, auch gesundheitsspezifische Angebote wie Apothekenzeitschriften eine wichtige Rolle. Weiterhin stellen Gespräche mit medizinischem Personal eine wichtige Quelle für chronisch Erkrankte und Menschen mit einem eher negativen Altersbild dar. Über das Internet werden eher Männer und Personen mit höherem Einkommen erreicht.
Diskussion
Die Älteren in Deutschland sind eine heterogene Zielgruppe. Bei der Erreichbarkeitsplanung müssen Unterschiede im Gesundheitsinformationsverhalten verschiedener Teilzielgruppen berücksichtigt werden. Weiterhin sollten auch Inhalte und Gestaltung von Kommunikationsmaßnahmen evidenzbasiert konzeptioniert werden.