Messung der hydrophoben Surfactant-Proteine SP-B und SP-C im Fruchtwasser mit einem Kompetitions-ELISA als Beitrag zur antenatalen Lungenreifediagnostik

Abstract

Vor allem bei Risikoschwangerschaften ist die antenatale Lungenreifediagnostik durch Fruchtwasseruntersuchungen mit den bisher verftigbaren Methoden unbefriedigend [1,2]. Um zu prtifen, ob neben den Phospholipiden und dem Surfactant-assoziierten Protein SP-A auch die hydrophoben Proteine SP-B und SP-C als Parameter ftir die Lungenreife herangezogen werden k6nnen, wurde ein Kompetitions-ELISA entwickelt, mit dem diese Proteine im Fruchtwasser gemessen werden k6nnen.Die Isolierung der hydrophoben Surfactant-Proteine (LMW-Proteine) erfolgte aus Fmchtwasser durch Zentrifugation mit anschliegender Chloroform/Methanol-Extraktion und Gelfiltration. Spezifische Antik6rper wurden aus HiJhnereiem gewonnen und durch Immunoblotting charakterisiert. Insgesamt wurde der LMW-Proteingehalt yon 166 Fruchtwassem komplikationsloser Schwangerschaften mit Hilfe eines Kompetitions-ELISAs bestimmt, bei dem die in der Probe befindlichen LMW-Proteine mit den an Mikrotiterplatten gebundenen Proteinen um die spezifischen Antik6rper konkurrieren. Der LMW-Proteingehalt der Fruchtwasser wurde anhand einer Standardkurve mit isolierten Proteinen berechnet.Der Verlauf der LMW-Proteinkonzentration in Abh~_ngigkeit vom Schwangerschaftsalter ist in Abbildung 1 dargestellt. Ein deutlicher Anstieg der LMW-Proteine ist ab der 33. Schwangerschaftswoche (SSW) zu verzeichnen. Am Ende der Schwangerschaft bilden die Mitteiwerte ein Plateau, das etwa bei 1,3 I~g LMW-Proteine/ml Fruchtwasser liegt. Die mit diesem Assay ermittetten Proteinwerte korrelieren mit Korrelationsquotienten von tiber 0,8 mit den Ergebnissen anderer Lungenreifebestimmungsmethoden (Surfactant/Albumin-Quotient und Lezithin/Sphingomyelin-Ratio).Diese Daten zeigen, dab die hydrophoben Surfactant-Proteine ein mel3barer Parameter ftir die Lungenreife sind. Im weiteren mug gepriaft werden, ob durch diese zus~itzliche Methode der Lungenreifediagnostik vor allem bei Risikoschwangerschaften, bei denen die Zusammensetzung des Surfactant gest~Srt zu sein scheint [1,2], eine Verbesserung der Voraussage einer Lungenreife bzw. -unreife erreicht werden kann.