Supramolekulare Koordinationsverbindungen haben mehrere Vorteile gegenüber ihren organischen Pendants: Sie sind in Eintopf‐Reaktionen in hohen Ausbeuten zugänglich und weisen physikalische Eigenschaften auf, die organischen Molekülen in der Regel fehlen. Darüber hinaus ermöglichen ihre schwachen, reversiblen nicht‐kovalent bindenden Wechselwirkungen die Behebung von Fehlverknüpfungen durch Selbstreparaturmechanismen. Dieser Aufsatz beschreibt Entwicklungen in der supramolekularen Koordinationschemie, die ausgehend von Zufallsentdeckungen mithilfe rationalen Designs gemacht wurden. Das Auffinden von Parallelen bei der Entstehung verschiedener supramolekularer Architekturen ermöglicht eine Vorhersage von Ergebnissen in ähnlichen Fällen. Die supramolekulare Synthese verläuft in etwa nach Regeln, wie sie das “lead sheet” zur Improvisation in einem kleinen Jazz‐Ensemble vorgibt, und kann daher zu unvorhergesehenen Resultaten führen. Detaillierte Symmetriebetrachtungen haben basierend auf den Grundregeln der Koordinationschemie jüngst die Entwicklung rationaler Strategien für den Aufbau der verschiedensten Nanostrukturen mit geplanter Größe und Gestalt ermöglicht.