Mammutelfenbein hatte in den frühesten Gesellschaften des Homo sapiens in Eurasien (= Aurignacien-Phase des frühen Jungpaläolithikums,4 0000-30 000 uncal. BP) eine große soziale und wirtschaftliche Bedeutung.Elfenbein war in dieser Zeit ein begehrter Rohstoff bei der Herstellung von Schmuckobjekten sowie der ältesten plastischen figurativen Kunst. Diese Zuschrift diskutiert die Ergebnisse von Mikro-PIXE/PIGE-Analysen an Artefakten aus Mammutelfenbein sowie an deren Fragmenten von fünf bedeutenden Aurignacien-Fundstellen, fürdie eine Nutzung von Elfenbein belegt ist. Spezifische Muster variabler Fluor-Gehalte weisen auf regional unterschiedlicheStrategien zur Beschaffung von Elfenbein hin und lassen Unterschiede in den Wechselbeziehungen zwi-schenM ensch und Mammut erkennen. Biogene Spurenelementgehalte (Br,S r, Zn), die in den Fundstücken konserviert sind, erlauben Rückschlüsse auf die Herkunft des genutzten Elfenbeins.