In der Carotischirurgie können neurologische Komplikationen den Erfolg von rekonstruktiven Eingriffen gefährden. Im wesentlichen sind dafür zwei Pathomechanismen verantwortlich: Zum einen sind neurologische Defizite Folge zerebraler Embolisierung von thrombotischen Gefäßauflagerungen oder atheromatö-sen Plaques. Zum anderen kann es während des unverzichtbaren Abklemmens der Arteria carotis bei einer ungenügenden Kollateralperfusion zur fokalen Hirnischämie auf der ipsilateralen Hirnhälfte kommen. Es ist unabdingbar, eine drohende Hirnischämie frühzeitig intraoperativ zu erkennen und hirnprotektive Maßnahmen, sei es durch Anwendung eines intraluminären Shunts oder Verbesserung der Kollateralperfusion, einzuleiten. Die Indikation zur selektiven Shunteinlage wird von vielen Operateuren bevorzugt, da die Einlage des intraluminären Shunts mit dem Risiko der arteriellen Dissektion bzw. der Embolie von artheromatösem Material in die Endstrombahn verbunden sein kann. Es gibt keine sicheren Prädiktoren, an Hand derer man prä-operativ vorhersagen kann, welche Patienten intraoperativ einen shunt benötigen [1]. Während bei Eingriffen in Lokal-/bzw. Regionalanästhesie die neurologische Beurteilung des Patienten bedingt möglich ist, bieten sich bei Eingriffen in Allgemeinanäs-thesie verschiedene Techniken zum Neuromonitoring an. Bereits seit Jahrzehnten wird lebhaft diskutiert, welches Anästhesiever-fahren am besten für Patienten mit Carotisoperationen geeignet ist.