Migration und Bildung

Abstract

Der vorliegende Beitrag greift die Debatte auf, wie spezifisch ethnische Voraussetzungen zum Bildungserfolg von Kindern mit Migrationshintergrund beitragen können. Dabei zeigt sich, dass die höhere Bildungsmotivation in Migrantenfamilien eine spezifisch ethnische Ressource darstellt, während dies für Sprachkenntnisse des Herkunftslandes nicht zutrifft. Hier scheinen einzig Kenntnisse der Sprache des Aufnahmelandes bedeutsam. Und schließlich wird deutlich, dass diskriminierende Verhaltensweisen von Lehrkräften zumindest bei den Bildungsentscheidungen keine maßgebliche Rolle spielen.

Gesamtschule – Status quo und quo vadis?

“…Dabei sind ethnische Bildungsungleichheiten hauptsächlich über soziale Faktoren zu erklären und damit weitgehend als Sonderfall sozialer Ungleichheiten zu deuten (Kalter / Granato 2018;Heath / Brinbaum 2007;Kristen / Granato 2007). Darüber hinaus sind dennoch auch unter Kontrolle der sozialen Herkunft ethnisch bedingte Residuen zu finden (Dollmann 2019). Das heißt, über die soziale Herkunft hinausgehend bedingen ethnische und kulturelle Faktoren den geringeren Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund.…”