Widerstand spielt eine zentrale Rolle in der Labour Process Theory (LPT). Wie wir zeigen werden, waren Forscher:innen dieser Tradition oft die Hauptopponenten gegen Behauptungen, dass Widerstand am Arbeitsplatz durch die sich verändernde Natur der Gesellschaft und der Managementregime verschwinden würde. In diesem Kapitel wollen wir vier Dinge erläutern. Erstens soll die Stellung des Widerstands in einer Kerntheorie des Arbeitsprozesses dargelegt werden. Zweitens sollen einige der wichtigsten Beiträge zur Diskussion um das sogenannte Kontroll-und Widerstandsmodell skizziert werden. Drittens soll die in Großbritannien als »Widerstandsdebatte« bezeichnete Auseinandersetzung zwischen der LPT und einer Reihe von poststrukturalistischen und anderen Widerstandsskeptiker:innen wieder aufgegriffen werden. Viertens werden wir, um einige Schlussfolgerungen über die verschiedenen Formen der Handlungsfähigkeit 2 von Arbeiter:innen zu ziehen, die »repertoires of opposition« (Bélanger & Thuderoz, 2010, H. i. O.) im Kontext zeitgenössischer Managementregime darstellen.