Zusammenfassung
Einleitung Im Rahmen der Literaturrecherche für die Leitlinie Diagnostik und Therapie der Varikose der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie fiel die weite Streuung der Krossenrezidive zwischen den verschiedenen Studien auf. Auf der Suche nach Antworten wurden die Studien nach dem Nahtmaterial analysiert, das zum Verschluss der V. femoralis communis und des Venensterns verwendet wurde, um herauszufinden, ob die Art des Materials (resorbierbar, nicht resorbierbar) eine Rolle spielen könnte.
Methode Auswertung der Literaturrecherche der DGP für die Leitlinie sowie weitere Pubmed-Recherche mit dem Stichwort Neovaskulogenese und Rezidive nach Krossektomie. Erfasst wurden die chirurgische Technik (Krossektomie allein, mit Stripping oder mit endoluminalen Verfahren sowie Krossenligatur ohne Unterbrechung des Venensterns), das Nahtmaterial, die Dauer des Follow-ups sowie die Art der Studie (prospektiv, retrospektiv, randomisiert oder nicht). Die Anzahl der Rezidive mit Neovaskulogenese bei belassenem Stumpf wurden nicht gewertet. Studienarme mit speziellen Barrieretechniken am Foramen ovale wurden ausgeschlossen. Wurde das verwendete Nahtmaterial nicht in der Publikation erwähnt, wurde mit dem Autor respektive dem Chirurgen Kontakt aufgenommen, um diese Frage zu klären.
Ergebnis 24 Studien wurden gefunden, von denen 31 Therapiearme auf die Studienkriterien passten. Weniger als die Hälfte der Studien hatten das Nahtmaterial erwähnt, aber alle Autoren antworteten prompt und wussten das Nahtmaterial genau, weil sie immer dasselbe verwenden. Die Rezidivraten bei nichtresorbierbaren Nahtmaterialien lagen zwischen 1,1 % und 12,3 %, bei resorbierbaren Nahtmaterialien zwischen 10 und 65 %.
Zusammenfassung Auch wenn es sich nicht um ein systematisches Review handeln kann, weil nur 1 der Studien tatsächlich verschiedene Nahtmaterialien verglich, sind die Ergebnisse überraschend deutlich. In Deutschland ist die Chirurgie der am häufigsten verwendete Eingriff bei der Therapie der Varikose. Eine prospektiv randomisierte Studie zur Klärung dieser Frage wäre daher sinnvoll.