Endoskopische Venenentnahme fü r aortokoronare BypassoperationenZusammenfassung. Grundlagen: Wundheilungsstö -rungen und Wundinfektionen am Bein nach Entnahme der Vena saphena magna (VSM) fü r aorto-coronare Bypassoperationen (CABG) stellen eine schwerwiegende Komplikation dar. Speziell bei Patienten mit Adipositas, Diabetes mellitus und peripheren Durchblutungsstörungen treten vermehrt tiefreichende Wundheilungsstö rungen mit starken Schmerzen auf.Methodik: Unser Ziel war es, die Anwendbarkeit und die Ergebnisse der endoskopischen Beinvenenentnahme zu untersuchen. Von Oktober 2002 bis November 2005 setzten wir bei 63 Patienten mit koronarer Herzerkrankung, die sich einer CABG-Operation unterziehen mussten, das VasoView + System der Fa. Guidant zur endoskopischen Entnahme der VSM ein. Wir untersuchten Entnahmezeit und Prä parationszeit der Vene, intraoperative Komplikationen und Konversion zur offenen Entnahmetechnik, Qualitä t der entnommen Vene und Anzahl an Reparaturnä hten, Flowwerte der eingesetzten Venengrafts und postoperative Wundkomplikationen.Ergebnisse: Die mittlere Entnahmezeit betrug 37,5 min (19-72 min). Aufgrund von Blutungen und Fettgewebsansammlungen im Prä parationskanal musste bei 4 Patienten zur offenen Entnahmetechnik konvertiert werden. Die Qualitä t der prä parierten Venen wurde mit einem Score von 1,4 auf einer Skala von 1-5 beurteilt. Die Seitenä ste wurden ligiert und geklippt, im Mittel mussten 1,4 Lö cher pro Vene von ausgerissenen Seitenä sten mit Prolene ü bernä ht werden. Bei einer Patientin war die Wand der endoskopisch entnommenen VSM zu dü nn und varikö s, sodass die Vene nicht als Bypassgraft verwendet werden konnte.Bei 17 Patienten (29%) wurde aus der endoskopisch prä parierten Vene ein Graft eingesetzt, bei 37 Patienten (64%) 2 Grafts und bei 4 Patienten (7%) 3 Grafts. Die Flowwerte der eingesetzten Grafts waren im Mittel 50 ml=min (10-159 ml=min). Postoperativ traten bei 22 Patienten (37%) umschriebene Hä matome entlang des Prä parationskanals auf, die bei Entlassung gä nzlich zurü ckgegangen waren. Wundheilungsstö rungen und Wundinfektionen am Bein traten bei keinem der Patienten auf.Schlussfolgerungen: Die Vorteile der endoskopischen Entnahmetechnik der VSM sind die geringere Traumatisierung des Beines und die schmerzfreie und schnellere Mobilisierbarkeit der Patienten. Die Prä parationszeit der Vene ist trotz ,,learning curve'' akzeptabel. Die Operationszeit wird nicht verzö gert. Die Visualisierung ist ausgezeichnet und die Handhabung des Systems ist schnell erlernbar. Die prä parierten Venen sind mit dieser Entnahmetechnik den konventionell offen entnommenen Venen ebenbü rtig, mit dem Vorteil der geringeren postoperativen Schmerzen und dem besseren kosmetischen Ergebnis. Die Konversionsrate zur offenen Technik ist gering (4 von 63). Postoperative Wundkomplikationen sind nicht zu erwarten.Schlü sselwö rter: Endoskopische Venenentnahme, aortokoronare Bypassoperationen.Summary. Background: Leg wound complications and infections after harvesting of the greater saphenous vein...