ZusammenfassungSimulationen mit Simulationspersonen (Schauspieler*innen) gehören in der medizinischen Lehre zum Ausbildungs-Standard. In der medizinethischen Lehre ist dies bisher nicht in gleichem Umfang der Fall. Für ihren Einsatz, insbesondere in der klinischen Ethik, können gute Gründe angeführt werden, wie beispielsweise die Möglichkeit konkreter Erfahrungen als Lehrelement und die situationsspezifische Verbindung von Wissen, Können und Haltungen in einem Lernprozess. Die Konzeption von Simulationen mit Simulationspersonen in der medizinethischen Lehre ist jedoch voraussetzungsreich. Es müssen die mehrdimensionalen Lernziele und die Anforderungen an die medizinethische Lehre berücksichtigt werden. Der Beitrag möchte anhand eines konkreten Beispiels einen Überblick über die Entwicklung und Konzeption von Drehbüchern bzw. Rollen-Skripten für Simulationen mit Simulationspersonen für die Lehre in der klinischen Ethik als wichtigem Teilbereich der Medizinethik geben. Dabei wird auf die besonderen Voraussetzungen und Spezifika dieser Simulationen eingegangen. Abschließend wird kritisch diskutiert, welchen Stellenwert das Training von kommunikativen Fertigkeiten in der medizinethischen Theorie und klinisch-ethischen Praxis haben kann und soll. Der Beitrag schließt mit der Überlegung, ob nicht auch in der Fortbildung von klinischen Ethiker*innen Simulationspersonen zum Einsatz kommen sollten.