Dieser Beitrag untersucht kreative Verarbeitungen von wissenschaftlichen Gefährdungszuschreibungen in jugendkulturellen Online-Artikulationen. Mittels «naturally occurring data» nach Silverman (2009) werden zwei ausgewählte männliche Fallbeispiele einer postmigrantischen Jugendkultur analysiert: einerseits der bekannte Komiker Zeki Bulgurcu (Swissmeme), andererseits der bis anhin eher unbekannte Videoeditor Ardi (Albastyeeler). Beide sind Beispiele einer aufkommenden Online-Jugendkultur und deuten auf die Existenz von gering beachteten medialen Bildungs- und Sozialisationsprozessen ausserhalb der Schule hin. Neben der Frage, wie die Akteure einer sogenannt gefährdeten Jugend diese Etikettierung online verarbeiten, fragt der Beitrag abschliessend danach, was sich ausgehend von Zeki und Ardi hinsichtlich einer Förderung der Medienkompetenz von Heranwachsenden bildungswissenschaftlich lernen lässt.