Zusammenfassung
Hintergrund Krankenversorgung ist mit hohen Kosten verbunden, wobei ein großer Teil dieser Kosten aus den Gehaltskosten des ärztlichen Personals resultiert. Eine möglichst effiziente Nutzung dieser Personalressourcen sollte daher im Fokus eines guten Krankenhausmanagements stehen. Im Rahmen dieser Arbeit sollen die Kosten und das resultierende Einsparpotenzial aus Tätigkeiten berechnet werden, die prinzipiell delegierbar sind, jedoch durch ärztliches Personal durchgeführt werden.
Material und Methoden Die Berechnung erfolgt anhand der Ergebnisse der aktuellen Nachwuchsumfrage des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen sowie des Perspektivforums Junge Chirurgie der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (n = 708). Abgefragt wurden, neben der Zufriedenheit der Weiterbildungsassistenten und limitierenden Faktoren, die durchschnittliche Tagesdauer, die mit prinzipiell delegierbarer Tätigkeit verbracht wird, sowie die jeweiligen Tätigkeiten. Zusammen mit den Einkommen gemäß Tarifvertrag für Ärzte und Durchschnittsgehältern des für die Delegation infrage kommenden nichtärztlichen Personals konnten so näherungsweise Kosten und Einsparpotenzial berechnet werden.
Ergebnisse Die Befragten gaben an, dass sie pro Tag im Durchschnitt etwa 124 min mit prinzipiell delegierbarer Tätigkeit verbrachten. Diese stammten vornehmlich aus den Bereichen Blutentnahme/Zugänge, Schreib- und Telefontätigkeit. Daraus wurden Kosten pro ärztlichen Mitarbeiter in der Weiterbildung von über 16 000 € pro Jahr mit einem Einsparpotenzial von bis zu 7000 € bei Volldelegation berechnet.
Schlussfolgerung Die simple Berechnung zeigt das Einsparpotenzial bei adäquater Delegation entsprechender Tätigkeiten. Auch über eine betriebswirtschaftliche Ebene hinaus ist eine Delegation sinnvoll, zeigen Umfragen doch einen wesentlichen Effekt auf die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit bei Reduktion delegierbarerer, nichtärztlicher Tätigkeiten. Die vorliegende Arbeit soll daher zur Auseinandersetzung mit diesem Thema sensibilisieren und kann auch als Anleitung dienen, die Verhältnisse an der eigenen Klinik vor diesem Hintergrund zu analysieren.