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Welche sind zu bevorzugen?Die V. saphena magna ist nach wie vor ein wichtiges Graft für die aortokoronare Revaskularisation. Hinsichtlich der Langzeitoffenheitsrate wird seit Jahren eine Kontroverse geführt, ob Sequenzial-oder Einzelgrafts zu besseren Ergebnissen füh-ren. Obwohl bereits eine Reihe von Publikationen zu dieser Frage vorliegt, fehlte bisher ein systematischer Überblick über mittelfristige und Langzeitergebnisse von Venengrafts in Abhängigkeit einer Verwendung als Einzel-oder Sequenzialgraft. StudiendesignDie Autoren führten einen systematischen Literatur-Review durch. Eingeschlossen wurden retro-und prospektive Studien, in denen Sequenzial-und Einzelvenengrafts miteinander verglichen wurden und bei denen die Offenheitsrate direkt (Angiographie oder hochauflösendes CT) über-prüft wurde. Die methodologische Qualität der Studien wurde analysiert. Das relative Risiko (RR) eines Verschlusses (95% Vertrauensbereich, "confidence interval", CI) zum Vergleich beider Techniken wurde bestimmt. ErgebnisseZwölf Arbeiten wurden in die Metaanalyse einbezogen. Die Autoren stellten fest, dass Sequenzialgrafts ein geringeres Verschlussrisiko aufwiesen als Einzelgrafts (RR 0,67; CI 0,60-0,74). Das Risiko des Verschlusses von Seit-Seit Anastomosen war niedriger (RR 0,52; CI 0,34-0,80) als das von End-Seit-Anastomosen, wohingegen kein Unterschied bei den distalen End-SeitAnastomosen zwischen Einzel-und Sequenzialgrafts festgestellt wurde (RR 0,85; CI 0,68-1,06). Bei sieben Arbeiten lag ein Selektionsbias vor (Gruppenunterschied der Patientencharakteristika). Daneben wurde ein Attritionsbias (systematischer Gruppenunterschied bedingt durch Weglassen oder Entfernen) aufgedeckt, da nur vier Studien ein Follow-up >80% erreichten und die bildgebende Diagnostik der Offenheitsrate als Routinemaßnahme und nicht als Folge von erneut auftretenden Beschwerden, EKG-Auffälligkeiten oder als Vorbereitung auf eine neue Prozedur erfolgte. Zudem wurde ein Publikations bias (p=0,02; Tendenz zur Veröffentlichung positiver Ergebnisse) festgestellt. Diskussion Nach anfänglich kritischen Berichten konn te der Nutzen von Sequenzialgrafts inzwischen mehrfach bestätigt werden. Die bessere Offenheitsrate gegenüber Einzelgrafts wird dabei mit höheren Flüssen aufgrund des größeren Abstromgebiets und damit auch einer geringeren Tendenz zur Intimaproliferation erklärt. Seit-SeitAnastomosen wiesen eine höhe re Offenheitsrate auf als End-Seit-Ana s tomosen, ohne dass mögliche hämodynamische oder morphologische Ursachen dafür fassbar waren. Kommentar Diese Metaanalyse verdichtet die bekannte Evidenz des prinzipiellen Vorteils von Sequenzialgrafts. Sie zeigt überraschend aber auch, dass die End-Seit-den SeitSeit-Anastomosen unterlegen sind. Weshalb dies so ist, lässt allerdings Raum für Spekulationen. Von Bedeutung war die mit validen statistischen Mitteln gewonnene Erkenntnis, dass die Mehrzahl der Studien nicht frei von Bias ist, also Tendenzen zur Überbewertung des Sequenzialgraftnutzens aufwies. Der vielgescholtene Venengraft ist nach wie vor integr...
Welche sind zu bevorzugen?Die V. saphena magna ist nach wie vor ein wichtiges Graft für die aortokoronare Revaskularisation. Hinsichtlich der Langzeitoffenheitsrate wird seit Jahren eine Kontroverse geführt, ob Sequenzial-oder Einzelgrafts zu besseren Ergebnissen füh-ren. Obwohl bereits eine Reihe von Publikationen zu dieser Frage vorliegt, fehlte bisher ein systematischer Überblick über mittelfristige und Langzeitergebnisse von Venengrafts in Abhängigkeit einer Verwendung als Einzel-oder Sequenzialgraft. StudiendesignDie Autoren führten einen systematischen Literatur-Review durch. Eingeschlossen wurden retro-und prospektive Studien, in denen Sequenzial-und Einzelvenengrafts miteinander verglichen wurden und bei denen die Offenheitsrate direkt (Angiographie oder hochauflösendes CT) über-prüft wurde. Die methodologische Qualität der Studien wurde analysiert. Das relative Risiko (RR) eines Verschlusses (95% Vertrauensbereich, "confidence interval", CI) zum Vergleich beider Techniken wurde bestimmt. ErgebnisseZwölf Arbeiten wurden in die Metaanalyse einbezogen. Die Autoren stellten fest, dass Sequenzialgrafts ein geringeres Verschlussrisiko aufwiesen als Einzelgrafts (RR 0,67; CI 0,60-0,74). Das Risiko des Verschlusses von Seit-Seit Anastomosen war niedriger (RR 0,52; CI 0,34-0,80) als das von End-Seit-Anastomosen, wohingegen kein Unterschied bei den distalen End-SeitAnastomosen zwischen Einzel-und Sequenzialgrafts festgestellt wurde (RR 0,85; CI 0,68-1,06). Bei sieben Arbeiten lag ein Selektionsbias vor (Gruppenunterschied der Patientencharakteristika). Daneben wurde ein Attritionsbias (systematischer Gruppenunterschied bedingt durch Weglassen oder Entfernen) aufgedeckt, da nur vier Studien ein Follow-up >80% erreichten und die bildgebende Diagnostik der Offenheitsrate als Routinemaßnahme und nicht als Folge von erneut auftretenden Beschwerden, EKG-Auffälligkeiten oder als Vorbereitung auf eine neue Prozedur erfolgte. Zudem wurde ein Publikations bias (p=0,02; Tendenz zur Veröffentlichung positiver Ergebnisse) festgestellt. Diskussion Nach anfänglich kritischen Berichten konn te der Nutzen von Sequenzialgrafts inzwischen mehrfach bestätigt werden. Die bessere Offenheitsrate gegenüber Einzelgrafts wird dabei mit höheren Flüssen aufgrund des größeren Abstromgebiets und damit auch einer geringeren Tendenz zur Intimaproliferation erklärt. Seit-SeitAnastomosen wiesen eine höhe re Offenheitsrate auf als End-Seit-Ana s tomosen, ohne dass mögliche hämodynamische oder morphologische Ursachen dafür fassbar waren. Kommentar Diese Metaanalyse verdichtet die bekannte Evidenz des prinzipiellen Vorteils von Sequenzialgrafts. Sie zeigt überraschend aber auch, dass die End-Seit-den SeitSeit-Anastomosen unterlegen sind. Weshalb dies so ist, lässt allerdings Raum für Spekulationen. Von Bedeutung war die mit validen statistischen Mitteln gewonnene Erkenntnis, dass die Mehrzahl der Studien nicht frei von Bias ist, also Tendenzen zur Überbewertung des Sequenzialgraftnutzens aufwies. Der vielgescholtene Venengraft ist nach wie vor integr...
The national guidelines for treatment of chronic coronary heart disease (CHD) recommend surgical coronary aortic bypass grafting (CABG) rather than percutaneous coronary intervention (PCI) for patients with a coronary three-vessel disease. The epidemiology of three-vessel CHD and data about the application of different revascularisation strategies raise suspicion of deviation from the guidelines in the treatment of those patients. Claims data containing records of almost 10 million patients of the largest German statutory health insurance fund (Techniker Krankenkasse) were utilised to measure adherence to the guidelines for treatment of groups of patients with one-, two-, and three-vessel CHD, respectively. The impact of age, sex, and comorbidity on each patient's revascularisation procedure was investigated as well. There was no significant difference in the rate of PCI between the groups. In conclusion, the hypothesis that patients with a coronary three-vessel disease are not always treated according to the recommendations of the national guidelines could not be disproved by this study. Finally, the results of this study suggest that the best revascularisation strategy for each patient with two- and three-vessel disease should be decided upon by an interdisciplinary discussion between both cardiologists and cardiac surgeons.
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