Die Entwicklung immer leistungsfähigerer Betone ermöglicht die Realisierung immer schlankerer und leichterer Betonkonstruktionen. Heutige Hochleistungsbetone erreichen die Festigkeitswerte ferritischer Werkstoffe bei zunehmend verbesserten Verarbeitungseigenschaften. Hierdurch kann der Beton auch in Bereichen eingesetzt werden, die bislang dem Stahl vorbehalten waren. Dieser Trend hat zur Folge, dass die dynamischen Beanspruchungen für den Beton zunehmen. Gleichzeitig ist bekannt, dass infolge der dynamischen Beanspruchungen Schädigungsprozesse im Beton hervorgerufen werden, wodurch die Steifigkeit des Betons sukzessive abnimmt. Es wird erwartet, dass diese zu Spannungsumlagerungen auf Bau teilebene führen, die die Lebensdauer der Bauwerke günstig beeinflussen. Zur Beurteilung dieser Schädigungsprozesse bzw. der Steifigkeitsentwicklung dynamisch beanspruchter Betonkörper scheint die Ultraschallmesstechnik ein erfolgversprechendes Werkzeug zu sein. Diese Veröffentlichung stellt die Fortsetzung von [1] dar. In der vorangegangenen Veröffentlichung wurden die theoretischen und praktischen Grundlagen der Ultraschalllaufzeitmessung dargelegt und Versuchsergebnisse statisch beanspruchter Betonprobekörper präsentiert. Es konnte geschlussfolgert werden, dass die Rissbildungsprozesse und insbesondere die Rissöffnung unter statischer Druckbeanspruchung einen entscheidenden Einfluss auf die Ultraschallgeschwindigkeit haben. In diesem Beitrag werden die Ergebnisse von Ultraschall-und Steifigkeitsmessungen an dynamisch beanspruchten Betonproben dargestellt. Die Steifigkeitsdegradation und die Ultraschallgeschwindigkeitsänderung der Betonproben werden vergleichend gegenübergestellt. Vorab wird ein Literaturüberblick zur Rissbildung und Steifigkeitsdegradation dynamisch beanspruchter Betonproben gegeben sowie die Ergebnisse von Ultraschalllaufzeitmessungen anderer Forscher präsentiert. 2 Literaturüberblick 2.1 Rissentwicklung und Steifigkeitsdegradation Im Ermüdungsversuch weist Beton einen nichtlinearen Schädigungsprozess auf. Dieser gliedert sich in drei cha-In dynamisch beanspruchten Betonstrukturen treten Schädigungsprozesse auf, die sich in Abhängigkeit vom Beanspruchungsniveau und von der Lastzyklenzahl entwickeln. Mit der Schädigungsentwicklung nimmt die Steifigkeit des Betons ab, wodurch erwartet wird, dass sie Spannungsumlagerungen auf Bauteilebene hervorruft, welche die Lebensdauer der Bauwerke günstig beeinflusst. Die Messung derartiger Steifigkeitsdegradationen und Spannungsumlagerungen ist bislang in-situ als auch unter Laborbedingungen nicht gelungen. Es konnte in der Regel lediglich festgestellt werden, dass die reale Lebensdauer größer ist als die rechnerische bzw. Indikatoren wie die Bauteildurchbiegung mit der Lastwechselzahl zunehmen. Im Gegenzug scheinen Ultraschallmessverfahren für die Beschreibung derartiger Degradationsprozesse gut geeignet zu sein. So wird vermutet, dass anhand von Ultraschallgeschwindigkeitsmessungen die Steifigkeitsdegradation dynamisch beanspruchter Betonbauteile erfasst werden kann. V...