Zusammenfassung
Hintergrund
Aufgrund der COVID-Pandemie-bedingten Veränderungen sind Pflegende im Setting der stationären Altenpflege besonderen Belastungen ausgesetzt und können in Bezug auf ihre moralische Verantwortung Dilemmata erleben.
Ziel
Ziel dieser Untersuchung ist es, die Auswirkungen und Wahrnehmungen hinsichtlich der Entstehung von Moral distress von Pflegenden im Setting der Altenpflege während der SARS-CoV-2-Pandemie in Deutschland zu explizieren und daraus Schlussfolgerungen für die Gestaltung von Pflege in stationären Pflegeeinrichtungen zu ziehen.
Methode
Auf der Basis einer Subgruppenanalyse (n = 510) des qualitativen Surveys der COVID-19-Pflegestudie werden Wahrnehmungen von Altenpflegenden während der Pandemie in Deutschland dargestellt und hinsichtlich der Entwicklung von Moral distress ausgewertet.
Ergebnisse
Durch die Analyse können 5 Kategorien („Dass wir keine Zeit haben, um ordentlich pflegen zu können“, „Vereinsamung“, „Konflikte mit Angehörigen und Bewohnern“, „Ständige Angst um Patientensicherheit, aber auch um die eigene Sicherheit“ und „Trauer, Stress und Wut“) identifiziert werden, die differenzierte Kriterien zum Entstehen von Moral distress bei den Altenpflegenden sowie deren Auswirkungen darlegen.
Schlussfolgerungen
Aus den Erkenntnissen ist zu schlussfolgern, dass strukturelle und fachliche Lösungen entwickelt werden müssen, die es Pflegenden ermöglichen, ihr eigenes Arbeitsumfeld zu gestalten und fachliche Versorgungsentscheidungen selbstständig zu übernehmen.