Zusammenfassung
Eosinophile Dermatosen sind eine heterogene Gruppe von Krankheiten, die sich durch ein eosinophilenreiches Infiltrat und/oder die Degranulation von eosinophilen Granulozyten auszeichnen. Begleitend kann eine Bluteosinophilie nachweisbar sein. Histologisch sind sogenannte flame figures typisch, jedoch nicht spezifisch. Flame figures entstehen durch die Anlagerung der von Eosinophilen degranulierten kationischen Proteine an Kollagen und führen zu dessen Denaturierung.
Zu den „klassischen“ eosinophilen Dermatosen, bei denen überwiegend die eosinophile Entzündung die Klinik und das histologische Bild bestimmen, zählen die eosinophile Zellulitis (Wells‐Syndrom), das Granuloma eosinophilicum faciei, die eosinophile Fasziitis (Shulman‐Syndrom) und die eosinophile Follikulitis Ofuji. Daneben gibt es eine Vielzahl von Hautkrankheiten, bei denen in wechselnder Ausprägung ein relevantes eosinophiles Infiltrat nachweisbar ist. Zu diesen zählen unter anderem atopische Dermatitis, bullöses Pemphigoid, Urtikaria, allergisches Kontaktekzem, Prurigo, Iktusreaktion, parasitäre Infestationen und Medikamentenallergien. Obwohl diese Erkrankungen eine Gewebseosinophilie als gemeinsames Merkmal aufweisen, unterscheiden sie sich teilweise stark in ihrem klinischen Bild.