Zusammenfassung
Hintergrund
Das COVID-19-Evidenz-Ökosystem (CEOsys) identifiziert, bewertet und fasst Ergebnisse wissenschaftlicher Studien in Evidenzsynthesen im Kontext von COVID-19 zusammen. Diese Evidenzsynthesen werden genutzt, um konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten und Leitlinien zu erstellen.
Zielsetzung
Vorbereitung der am besten geeigneten Verteilung von Evidenzsynthesen im Rahmen der Aufgaben des CEOsys-Projekts.
Methode
Für Deutschland wurde eine Befragung hinsichtlich des intensivmedizinischen Personals priorisierter Themenbereiche, Wünschen zu Layout, Plattform der Bekanntmachung von Evidenzsynthesen und Vertrauenswürdigkeit von Institutionen mit kategorialen Antwortmöglichkeiten durchgeführt. Die Umfrage erfolgte online und wurde per E‑Mail lokal und über die DIVI verteilt.
Ergebnisse
Von 317 Befragten, die die Umfrage starteten, vervollständigten 200 den Fragebogen. Knappe Zeit und fehlender Zugriff, unzureichende Erfahrung bzw. Unsicherheit im Umgang mit Evidenzsynthesen wurden als Barriere für Wissenserwerb benannt. Das aktive Herantragen von Informationen wird bevorzugt („Push-Strategie“). Als Format werden Kurzversion, Übersichten mit Algorithmen und Webinare prioritär gewünscht. Webseiten öffentlicher Einrichtungen, Fachjournalartikel und E‑Mail-Newsletter sollen auf neue Evidenz aufmerksam machen. Fachgesellschaften und dem Robert Koch Institut werden in der Pandemie mehrheitlich Vertrauen geschenkt. Priorisierte Themen der Befragten sind Langzeitfolgen der Erkrankung, Schutz des medizinischen Personals und Invasivität der Beatmungstherapie.
Schlussfolgerung
Evidenzsynthesen sollten aktiv an Zielgruppen herangetragen werden. Inhalte sollten übersichtlich, kurz (Algorithmen, Kurzversion, Webinare) und frei verfügbar sein. Webseiten, E‑Mail-Newsletter und medizinische Journale, aber auch Fachgesellschaften und das Robert Koch-Institut sollten auf Evidenzsynthesen hinweisen.