Multimodale Schmerztherapie bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen muskuloskelettalen Schmerzen

Abstract

Zusammenfassung Als chronische Schmerzsyndrome im Kindes- und Jugendalter werden kontinuierliche Schmerzen ?ber einen Zeitraum von mindestens 3 Monaten bezeichnet. Mittlerweile ist sch?tzungsweise jedes vierte Kind in Deutschland betroffen. Jedes zwanzigste leidet extrem stark unter den immer wiederkehrenden Schmerzen. Neben Kopf- und Bauchschmerzen werden verst?rkt muskuloskelettale Schmerzen beobachtet, welche in ihrer Lokalisation, Intensit?t, Qualit?t und H?ufigkeit fluktuieren. Aufgrund der Schmerzen, Schonhaltungen und psychologischen Einflussfaktoren wie ?ngste oder Traurigkeit kommt es zu einer zunehmenden Verschlechterung der Lebensqualit?t, da im Verlauf z.?B. Schulbesuch, soziale Aktivit?ten und Hobbys reduziert werden. Diese ?bersicht stellt die Hintergr?nde dieser chronischen Erkrankung und eine multimodale, therapeutische Herangehensweise vor, wie sie am Zentrum f?r Schmerztherapie / Garmisch-Partenkirchen durchgef?hrt wird.

Intensive interdisciplinary pain treatment for children and adolescents with chronic noncancer pain: a preregistered systematic review and individual patient data meta-analysis

“…23 offering 5-day and 2- to 3-week long treatments, respectively). All sites used a psychotherapy approach attributable to cognitive behavior therapy, 4 acceptance and commitment therapy, 35 or a combination of both (with the exception of treatment site 13, 52 which did not give further information on the approach used). Medical interventions primarily comprised pain medication and biofeedback.…”

Chronische muskuloskelettale Schmerzen im Kindes- und Jugendalter

“…Die meisten Patienten haben erfolglos nichtsteroidale Antiphlogistika, Opioide oder Psychopharmaka ausprobiert. Neben der ausbleibenden Wirkungen und dem Hinzukommen unerwünschter Nebenwirkungen haben medikamentöse Therapieansätze zudem den Nachteil, dass sie das oft einseitig somatisch geprägte Erklärungsmodell der Patienten und ihrer Eltern unterstützen [12]. Eine Besonderheit von Schmerzen am Bewegungsapparat gegenüber anderen Schmerzen wie Kopf-und Bauchschmerzen ist die erhöhte Angst vor Bewegung (Angst-Vermeidungsmodell, z.…”

“…Das Team setzt sich zusammen aus spezialisierten kinderschmerztherapeutischen Ärzt*innen, Psycholog*innen/Psychotherapeut*innen, Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen, Pflege- und Erziehungsdienst und Sozialpädagog*innen. Aufgrund bestehender Schulfehltage und Wissenslücken bei Kindern und Jugendlichen und damit im Zusammenhang stehenden Fragen zum weiteren Bildungsweg wird die Klinikschule in das therapeutische Programm einbezogen und erweitert somit die üblichen Bereiche Medizin/Algesiologie, Psychotherapie, Physio-/Bewegungstherapie und Pflege/medizinische Assistenzberufe 12 . Das gesamte Behandler*innen-Team steht in engem Austausch, wöchentliche Fallbesprechungen sind obligat.…”

“…Während bei Erwachsenen (v. a. generalisierte) Schmerzen als Fibromyalgie-Syndrom (FMS) (M79.0) anhand der modifizierten Klassifikationskriterien des American College of Rheumatology (ACR) diagnostiziert werden 10 , werden bei Kindern und Jugendlichen bevorzugt die chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren (F45.41) oder eine anhaltende somatoforme Schmerzstörung (F45.40) verwendet 11 . Für die Diagnose F45.41 muss ein ursprünglich somatischer Auslöser eruierbar sein, weitere psychische Faktoren tragen zu Aufrechterhaltung und Verstärkung der Schmerzen bei, mindestens 2 der nachfolgenden: Stress und Belastungsfaktoren beeinflussen das Schmerzerleben; auf der Verhaltensebene zeigen sich zunehmend Schonung, Passivität und Fehlhaltungen oder es treten die Schmerzen aufrecht erhaltende Durchhaltestrategien als dysfunktionale Verhaltensmuster auf; maladaptive Kognitionen liegen vor; es zeigt sich eine ausgeprägte emotionale Belastung; Beeinträchtigungen der familiären, sozialen und beruflichen/schulischen Integration haben sich entwickelt 12 – 14 . Bei der F45.40 stehen emotionale Konflikte oder psychosoziale Probleme in Verbindung mit dem Auftreten der Schmerzen unabhängig von physiologischen Vorgängen im Vordergrund.…”

“…Aus akuten oder somatisch bedingten anhaltenden Schmerzen kann sich ebenfalls eine Schmerzstörung entwickeln.Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.Schwerpunkt[12][13][14].…”