ZusammenfassungBei klinischem Verdacht auf eine Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) spielen
elektrophysiologische Untersuchungen eine zentrale Rolle. Regelhaft kommen
Elektromyographie und Elektroneurographie, häufig auch motorisch evozierte
Potentiale zum Einsatz, um die Diagnose der ALS zu untermauern und sie
gleichzeitig gegenüber möglichen Differentialdiagnosen abzugrenzen. Im Rahmen
einer Umfrage innerhalb des deutschen Motoneuron-Netzwerkes wurden deutliche
Unterschiede der elektrophysiologischen Untersuchungsabläufe zwischen den
einzelnen Zentren sichtbar, aber auch ein großes Interesse an einer
Harmonisierung der Untersuchungsmethoden. Hier knüpfen die nachfolgenden
Empfehlungen an, die mit allen Zentren des MND-Net konsentiert wurden. Ziel ist
die klinische Implementierung und nachfolgende multizentrische Validierung der
Konsensus-Empfehlungen. Dabei werden hier allgemeine Handlungsempfehlungen für
die elektrophysiologische Basis-Routine-Diagnostik bei Verdacht auf ALS gemacht,
die mit einem Minimalprogramm an Untersuchungen eine ausreichend hohe
Sensitivität und Spezifität ermöglichen sollen.