wurde bei 25 Pferden in Verlaufsuntersuchungen deren Peritonealflüssigkeit nach diagnosti-scher oder therapeutischer Laparotomie untersucht. Die Pferde stammten alle aus dem Patientengut der Chirurgischen Tierklinik der Uni-versität München. Im Abstand von 12 Stunden nach Ende der Laparotomien wurden die Peritonealflüssigkeiten makroskopisch beurteilt. Ebenso wurden hämatologische und blutchemische Parameter der Bauchhöhlenflüssigkeiten bestimmt und Enzymaktivitäten gemessen. Parallel dazu wurden die Pferde bei jeder Probennahme einer klinischen Verlaufsuntersuchung (Puls-und Atemfrequenz, Schleimhautfarbe, Peristaltik, Verhalten, Bauchdeckenspannung) unterzogen. Ziel war es festzustellen, ob es möglich ist, anhand dieser Werte eine Prognose bezüglich des Überlebens der Pferde zu stellen. Als Kontrolle (Referenzwerte) dienten Werte der Peritonealflüssigkeit von Pferden, die nicht kolikbedingt (Fraktur, Blindheit etc.) in der Klinik euthanasiert werden mussten. Bei der makroskopischen Beurteilung der postoperativ gewonnenen Bauchhöhlenflüssigkeiten fielen deutliche Veränderungen im Vergleich zu den Werten von gesunden Pferden auf. So unter-schieden sich Farbe, Transparenz, Sediment und Punktatschichtung der Peritonealflüssigkeit über den gesamten Beobachtungszeitraum deutlich von den physiologischen Parametern bei gesunden Pferden. Die Bauchhöhlenflüssigkeiten erschienen überwiegend rötlich verfärbt (ca. 96 % der Proben), trübe (ca. 90 % der Proben) und es war nach Zentrifugation größtenteils ein Sediment (ca. 90 % der Proben) mit deutlichem Leukozytensaum zu erkennen. Deutliche Unterschiede (p ≤ 0,05) zeigten sich auch zwischen den Laborwerten in den Peritone-alflüssigkeiten gesunder und laparotomierter Pferde. Im Laufe der ersten drei Tage war bei den laparotomierten Pferden ein signifikanter Anstieg (p = 0,004) der Leukozyten zu erkennen. Dieser war jedoch nicht mit einer erhöhten Leukozytenzahl, wie man sie bei klinisch rele-vanten Peritonitiden erkennen kann, gleichzusetzen. Nur bei fünf Pferden (20 %) der Untersuchung konnte eine Peritonitis im klinischen Sin-ne diagnostiziert werden. Das Spezifische Gewicht in den Peritonealflüssigkeiten laparotomierter Pferde zeigte einen ähnlichen Verlauf wie die Leukozytenzahl, wobei der Maximalwert bereits am Ende des zweiten Tages (48 h post op.) erreicht war. Die Werte der AP, der AST, der LDH und der g-GT fielen durch einen signifikanten Unterschied zu den Werten in der Bauchhöhlenflüssigkeit von gesunden Pferden auf. Ihre gemessenen Werte nahmen im Verlauf der einzelnen Probennahmen, vor allem bis zur fünften Messung bei 60 h post operationem, deutlich zu. Im Gegensatz dazu war bei der Glukose ein signifikanter Rückgang (p = 0,0005) zu erkennen. Für eine Prognosestellung bezüglich des Überlebens der Pferde war keiner dieser Parameter hilfreich. Nur im Zusammenhang mit der klinischen Verlaufsuntersuchung und der makroskopischen Beurteilung der Bauchhöhlenflüssigkeit waren diese Laborwerte dazu geeignet, Auskunft über den Krankheits-verlauf der Pferde zu geben. Schlü...