ZusammenfassungDie inflammatorischen Myopathien werden heutzutage anhand von Klinik, Biopsie und
Antikörperstatus genauer gegliedert. Zumeist sind sowohl die Dermatomyositis,
das Antisynthetase-Syndrom (ASyS) und die Immunvermittelte nekrotisierende
Myopathie (IMNM) durch proximale Muskelschwäche gekennzeichnet, wobei jedoch
einige Entitäten auch amyopathisch verlaufen können. Je nach vorliegender
Antikörperart kann die Dermatomyositis jeweils unterschiedliche Manifestationen
aufweisen, wobei die interstitielle Lungenerkrankung (ILD) als häufigste
extramuskuläre Beteiligung zu erwähnen ist. Ein besonderes Augenmerk sollte auf
das Tumorscreening bei Vorliegen entsprechender Risikofaktoren, wie
beispielsweise bei anti-TIF1γ oder anti-NXP2-positivem Antikörperstatus bei
Erwachsenen, gelegt werden. Die IMNMs sind bekanntermaßen mit einer
Statinexposition assoziiert, allerdings sollte bedacht werden, dass eine
Statinexposition nicht zwingend nötig ist, um eine IMNM zu entwickeln. Das ASyS
präsentiert sich regulär mit einer Triade aus Myositis, Arthritis und ILD,
welche jedoch nicht immer vorliegen muss. Therapeutisch unterscheiden sich die
drei Gruppen initial nicht. Eine überbrückende Prednisolontherapie (je nach
Schweregrad oral oder intravenös) wird initiiert und je nach Grunderkrankung und
Organbeteiligung parallel eine steroidsparende Erhaltungstherapie etabliert.
Eine ergänzende Physiotherapie sowie bei Bedarf auch Ergo- oder Logopädie sind
wichtige Bausteine der Therapie und sollten frühzeitig begonnen werden.