Zusammenfassung
Hintergrund
Bei entzündlichen Hautinfiltraten ist grundsätzlich immer auch an eine erregerbedingte Genese zu denken. Während einige Erreger bereits in der Hämatoxylin-Eosin-Färbung gut sichtbar sind (z. B. Hefepilze, Leishmanien), stehen für andere histochemische und immunhistochemische Färbungen zur Verfügung.
Fragestellung
Bei fehlendem Erregernachweis kann eine Infektionserkrankung am Schnittpräparat oft nicht sicher diagnostiziert werden, jedoch kann das Infiltratmuster („pattern“) eine erregerbedingte Genese nahelegen. Es soll auf neue oder noch wenig bekannte Reaktionsmuster und auf differenzialdiagnostische Schwierigkeiten aufmerksam gemacht werden.
Material und Methoden
Selektiver Literaturreview und Auswertung von Einzelfällen.
Ergebnisse
Studien mit molekularbiologischer Erregerdiagnostik aus Biopsiematerial haben wesentlich dazu beigetragen, das histomorphologische Spektrum erregerbedingter Hautinfiltrate besser zu charakterisieren. Neben ungewöhnlichen Herpes-simplex- und Varizella-zoster-Infektionen wird die Histopathologie von Coxsackievirus und Masernexanthem, Borreliose, Syphilis sowie der kutanen Leishmaniasis dargestellt. Für zahlreiche Erreger sind inzwischen molekularbiologische Nachweise etabliert, die am formalinfixierten, paraffineingebetteten Material durchgeführt werden können.
Schlussfolgerungen
Anhand von ausgewählten Hautinfektionen wird das breite histopathologischen Spektrum erregerbedingter Hautinfiltrate dargestellt. Für den Histopathologen ist es insbesondere wichtig zu wissen, bei welchen Reaktionsmustern er den Kliniker auf notwendige Zusatzdiagnostik (Kultur, Serologie) aufmerksam machen sollte und wann eine molekularbiologische Erregerdiagnostik aus Biopsiematerial sinnvoll sein kann.