Nicht zuletzt aufgrund der digitalen Volumentomographie (DVT) hat die dreidimensionale Diagnostik mit der Herstellung von Implantatführungs-schablonen in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Bei deutlich erhöhtem Material-, Kosten-und Zeitaufwand (zur Planung) stellt sich die Frage nach den Vorzügen für die Praxis und der klinischen Bewährung des Verfahrens.Neben dem Freihandimplantieren werden heute in meisten Fällen Bohrschablonen verwendet, die auf den Informationen der Panoramaaufnahme sowie der klinischen und Modellsituation basieren. Sie ermög-lichen zwar in der Regel die Berücksichti-gung der geplanten prothetischen Arbeit, lassen jedoch keine Rückschlüsse auf anatomische Gegebenheiten beim Eingriff zu. Diese Art der Schablone erfüllt den Anspruch implantatprothetischer Orientierungsschablonen [13].Eine exakte Umsetzung der prothetischen Zielsetzung in den implantatchirurgischen Eingriff bedingt in der Regel die Anwendung weiterführender, über die Standarddiagnostik hinausgehender Verfahren. In diesem Zusammenhang wird die bildgestützte Diagnostik (Computertomographie, digitale Volumentomographie) und Planung als Voraussetzung der exakten Umsetzung der Implantatplanung genannt [2]. Die Umsetzung der in der CT oder DVT gewonnenen Planungsdaten erfolgt heute über Navigationssysteme [3,4,5,6,7,8] oder implantatprothetische Führungsschablo-nen [10,11].Bei der Führungsschablone wird die Ausrichtung der Führungshülsen für die Implantatfräsen (im Gegensatz zur Orientierungsschablone) vorab exakt ermittelt.
Literaturübersicht zu implantatprothetischen Führungsschablonen
In-vitro-StudienVergleichbar den Studien zu Navigationssystemen liegen bislang zu implantatprothetischen Führungsschablonen in erster Linie Ergebnisse von In-vitro-Studien vor [2].Es gibt nur wenige Untersuchungen, die eine konventionelle Orientierungsschablone der CT/DVT-basierten Führungs-schablone gegenüberstellen. Sarment et al. [12] ließen hierzu fünf Zahnärzte in gleichen Unterkiefermodellen je fünf Implantate mit Orientierungsschablone und Führungsschablone einsetzen. Gemessen wurden die Abweichungen zur zuvor im CT festgelegten idealen Implantatposition. Die CT-Analyse nach der Insertion im Modell ergab, dass bei der konventionellen Schablone insbesondere im Apexbereich des Implantates die größte Abweichung zur idealen Positionierung vorlag (mittlere Abweichung >2 mm). Bei Anwendung der Führungsschablone betrug die mittlere Abweichung des Implantatapex weniger als 1 mm.In weiteren Studien wird die Genauigkeit von Führungsschablonen mit einer mittleren Abweichung von 0,4-0,6 mm angegeben [1, 4].Die Reproduzierbarkeit des Verfahrens wird für den Unterkiefer als geringfügig günstiger eingeschätzt [16]. Die Länge der Führungshülsen von Schablonen sollte 9 mm möglichst nicht unterschreiten, da eine erhöhte Winkelabweichung der Bohrungsachse zu erwarten ist [4].