Ätiologie, Pathogenese und Therapie des Ikterus bei NeugeborenenLeitthema Die Hyperbilirubinämie des Neu geborenen ist eines der häufigen Pro bleme, mit denen ein Kinderarzt kon frontiert wird. In den ersten Lebens tagen entwickeln über 50% der rei fen, gesunden Neugeborenen einen sichtbaren Ikterus. Bilirubinwerte über 20 mg/dl (340 µmol/l), der klassi schen Phototherapieschwelle, treten nur bei knapp 2% davon auf. Entschei dend ist es, Risikofaktoren für eine schwere Hyperbilirubinämie mit Wer ten zwischen 25 und 30 mg/dl zu er kennen. Ein Screening aller Neugebo renen, wie in der neuen AWMFLeitli nie [3] (AWMF: Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizini schen Fachgesellschaften) vorgeschla gen, kann helfen, diejenigen Säuglin ge mit einem besonders starken Bili rubinanstieg zu identifizieren und einer prompten Therapie zuzuführen. Nur so kann der folgenschwere Kern ikterus vermieden werden, der da durch zu einem seltenen Ereignis wird (Häufigkeit etwa 1:100.000).