ZusammenfassungDigitalisierung und algorithmische Konstruktion der Gesellschaft orientieren sich (derzeit) einseitig vor allem an techno-ökonomischen und machtpolitischen Kriterien. Algorithmisierung und damit verbundene digitale Dynamiken verändern grundsätzliche Handlungs- und Strukturmuster, womit sich Fragen nach Privatheit und Autonomie der Nutzer:innen im Umgang mit Technik neu stellen. Im Beitrag werden Herausforderungen und Chancen digitaler Selbstermächtigung anhand von drei Dimensionen algorithmischer Konstruktion diskutiert: Algorithmen als Besitztümer, Algorithmen als Akteure und Algorithmen als Kontrollmittel. Sozial konstruierte Algorithmen agieren autonom, interagieren mit Nutzer:innen, sortieren und filtern für sie die Wirklichkeit, übernehmen gesellschaftliche Kontrollfunktionen. Selbstermächtigung im Bereich des Digitalen steht diesbezüglich nicht nur für eine Form der praktischen Befähigung, sondern schließt auch Reflexion und Bewertung des eigenen Handelns ein. Selbstermächtigung ist gleichzeitig an fremde Unterstützung gekoppelt und konstituiert sich in einem kollektiven Prozess.