Interessenvertretung spiegelt in ihrer Funktionslogik die gesellschaftspolitischen Umstände wider. Zu den maßgeblichen Veränderungen, die sich auf Interessenvertretung auswirken, zählt die Entgrenzung politischer Räume. Sie geht einher mit Autonomieverlusten von Nationalstaaten und der Entstehung entgrenzter Governance-Arrangements. Das Interessenvertretungssystem hat mit der Entgrenzung und neuen politischen Gestaltungsoptionen veränderte Formen angenommenes sind neue Akteure hinzugekommen und die Akteure mussten sich an die Herausforderung entgrenzter Probleme, aber auch an die Mediatisierung anpassen. Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sind zivilgesellschaftliche Interessenvertreter, die selbst oft transnational organisiert sind und sich in ihrem politischen Handeln auf Probleme in einer globalisierten Welt beziehen. Ein zentrales Merkmal der NGO-Interessenvertretung ist ihre nicht-klientelistische politische Zielstellung. Vielmehr artikulieren sie themenanwaltschaftlich (advokatorisch) formulierte Politikziele, denen moralische Normen zugrunde liegen. Insofern sind NGOs gewissermaßen auf ein globales Gemeinwohl ausgerichtet. Der Beitrag strukturiert das intermediäre System sogenannter Governance