Die Entwicklung der leicht zugänglichen und über längere Zeit stabilen hypervalenten Iodreagentien 1 und 2 (Abbildung 1) für die direkte elektrophile Trifluormethylierung war eine wichtige Erweiterung bestehender Methoden der Organofluorchemie. In der Tat ist die Beliebtheit dieser Verbindungen seit unserer ersten Verçffentlichung im Jahr 2006 stark gestiegen, [1] was sich durch zahlreiche Verçffentlichun-gen über die Trifluormethylierung einer Mannigfaltigkeit von Kohlenstoff-oder Heteroatomnucleophilen eindrücklich belegen lässt. [2] Das Potenzial der Reagentien 1 und 2 in Synthesen wird durch die über 50 Beiträge in der Literatur über die Bildung einer neuen C-CF 3 -Bindung, die seit 2012 neu erschienen sind, veranschaulicht. [2,3] Es gibt jedoch kaum Reaktionen, die nach Trifluormethylierung eines geeigneten Substrates durch 1 oder 2 zu einem neuen quartären Kohlenstoffzentrum führen. Bis dato sind die einzigen berichteten Transformationen dieser Art die Synthese von a-CF 3 -b-Ketoestern von unserer Gruppe [1, 4] und später die enantioselektive Variante von Gade und Mitarbeitern, [5] die Bildung von a-CF 3 -a-Nitroestern [4a,b, 6] und die Herstellung von a-CF 3 -Carbonylverbindungen aus Silylketenacetalen. [4b,c, 6b, 7] Die Seltenheit solcher Transformationen hat uns dazu veranlasst, Substrate zu untersuchen, deren Umsetzung mit 1 oder 2 ein neues trifluormethyliertes quartäres Kohlenstoffzentrum erzeugen würde. Aus verschiedenen Gründen haben Nitrile und Silylketenimine als aktivierte Form unsere Aufmerksamkeit erweckt. Nitrile sind wichtige Zwischenprodukte in der organischen Synthese [8] und die Cyanogruppe findet sich in Naturstoffen, [9] sowie einer steigenden Anzahl Arzneimittel, [10] wo [11] wurde deren Verwendung als Nucleophile nicht so eingehend wie jene von Silylketenacetalen untersucht.[12] Es wurde gezeigt, dass SKIs im Vergleich zu Silylketenacetalen aufgrund der sich in zwei zueinander orthogonalen Ebenen befindenden Substituenten deutliche Vorteile im Hinblick auf die Konstruktion quartärer Kohlenstoffzentren haben.[13] Daher stellten wir die Hypothese auf, dass Silylketenimine eine geeignete Klasse von Nucleophilen sein kçnnte, um mit 1 und/oder 2 zu quartären a-trifluormethylierten Nitrilen zu reagieren.SKI 3 a wurde für die vorgesehene Trifluormethylierung mit Reagens 1 oder 2 als Modellsubstrat gewählt (Tabelle 1).[14] Diese Transformation verlief in 32 % Ausbeute bezogen auf 1, wenn Reagens 1 mit 1.75 ¾quivalenten an SKI 3 a umgesetzt wurde. Additive wie Zn(NTf 2 ) 2 , CuCl und FeCl 3 , die dafür bekannt sind, unsere Reagentien zu aktivieren, katalysierten die Umsetzung nicht und ergaben nur geringe Ausbeuten (Nr. 2-5). Bei der Verwendung des VO(salen)-Komplexes 4 a erhçhte sich die Ausbeute jedoch auf 89 % (Nr. 6). Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass andere Metallkatalysatoren mit Salen-Liganden und Fe-oder MnZentren die Reaktion ähnlich katalysierten (siehe die Hintergrundinformationen). Mit Reagens 2 wurde Produkt 6 a unter den gleichen Reaktionsbedingungen in nur 7 % Aus-