Durch Konjugation mit artifiziellen Nucleinsäuren lassen sich Proteine mit einem leicht herstellbaren, robusten Etikett versehen. Dieses Anhängsel ist durch hochspezifische, molekulare Erkennungsmechanismen wie die Watson‐Crick‐Basenpaarung selektiv adressierbar. Solche DNA‐Protein‐Konjugate mit kombinierten Eigenschaften haben vielfältige Verwendungsmöglichkeiten, z. B. in hochempfindlichen biomedizinischen Analyseverfahren, der Grundlagenforschung zur molekularen Erkennung oder dem Aufbau von DNA‐Nanostrukturen. Dieser Aufsatz fasst die aktuellen Methoden zur Synthese dieser Konjugate zusammen und präsentiert den aktuellen Stand ihrer Anwendungen. So wurden DNA‐Protein‐Konjugate zu Modellsystemen zusammengesetzt, die die Untersuchung von katalytischen Kaskadenreaktionen oder von Lichtsammelkomplexen ermöglichen. Außerdem finden diese Hybridkonjugate Verwendung bei der Biofunktionalisierung planarer Oberflächen bei Mikro‐ und Nanoarrays oder zur Funktionalisierung anorganischer Nanopartikel. Entsprechend finden sich mögliche Anwendungen im Bereich der Detektion, der Materialwissenschaften und der Katalyse.