ZusammenfassungNuklearmedizinische Verfahren erlauben die nicht invasive Erfassung von Organfunktionen des Verdauungstraktes, allerdings wird aufgrund des immer umfangreicher werdenden diagnostischen Spektrums (Atemtest, Ultraschall, Endoskopie, Manometrie, MRT) zunehmend seltener an diese Untersuchungsmethoden gedacht. Dennoch können nuklearmedizinische Verfahren weiterhin einen wichtigen Beitrag in der Diagnostik von Erkrankungen des oberen Gastrointestinaltraktes leisten. So kann szintigrafisch die Magenfunktion visuell und quantitativ erfasst werden. Der Magen hat die Aufgabe, die Nahrung nach der Ösophaguspassage vorübergehend zu speichern und fraktioniert in den Dünndarm zu entleeren. Eine phasische Peristaltik des Magens dient der Durchmischung und Zerkleinerung des Speisebreis. Störungen der Magenfunktion können Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, epigastrische Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen verursachen. Ursächlich für eine Magenfunktionsstörung sind operative Eingriffe (Fundoplikatio, Magenteilresektion), aber auch Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes mellitus), Kollagenosen, Gastritiden oder selten auch Tumoren. Zudem müssen auch funktionelle Krankheitsbilder oder Nebenwirkungen von Medikamenten in Betracht gezogen werden. Mit der Magenfunktionsszintigrafie kann das Ausmaß einer Funktionsstörung einfach und schnell erfasst und können Kenntnisse über die Magenentleerung und die peristaltische Aktivität des Magens gewonnen werden. Untersuchungen mit radioaktiv markierten Testspeisen sind physiologisch und nicht invasiv. Je nach zugrundeliegender Erkrankung bzw. Störung finden sich typische Befundkombinationen, die eine differenzial- und artdiagnostische Einordnung ermöglichen.