Zusammenfassung
Ziel: Eine zweizeitige Radioiodtherapie (RITh) während eines stationären Aufenthaltes ist gelegentlich bei Patienten mit gutartigen Schilddrüsenerkrankungen erforderlich, wenn ungewöhnlich starke Abweichungen zum vorher durchgeführten Radioiodtest auftreten. In dieser Studie wurden die Parameter (Uptake und Halbwertszeit u. a.) im Test mit denen der 1. und 2. RITh verglichen. Methode: Es wurden 100 Patienten erfaßt, die zwischen Juni 1992 und März 1994 in unserer Klinik eine zweizeitige RITh erhielten. Anhand der täglich gemessenen Aktivitäten wurden Uptake, Halbwertszeit und die Energiedosis bei der 1. und 2. RITh berechnet und miteinander verglichen. Ergebnisse: Eine zweizeitige RITh war bei etwa 10% der Patienten erforderlich. Dabei zeigte sich eine Verminderung des maximalen 1-131-Uptake bei der 1. Therapie gegenüber dem Test und bei der 2. gegenüber der 1. Therapie. Dagegen spielte eine Veränderung der effektiven thyreoidalen Halbwertszeit keine entscheidende Rolle. Schlußfolgerung: Der Wert des Radioiodtests zur »Dosisbestimmung« wird unterstrichen. Die vorliegenden Daten hinsichtlich der Verminderung des maximalen 1-131 -Uptake bei einer 2. RITh (Stunning) können bei der Dosisberechnung berücksichtigt werden.