Im Zusammenhang mit der Modernisierung und Revitalisierung von Bestandsbauwerken sind zunehmend komplexe Aufgabenstellungen wie z. B. die Wiedernutzung von vorhandenen Gründungskörpern zu bearbeiten. In der Vergangenheit wurden bspw. in Frankfurt am Main verschiedene Vorhaben realisiert, bei denen Bestandsbauwerke nach Teilabbruch kraftschlüssig mit einem Neubau verbunden wurden. In einem Forschungsvorhaben wurden umfangreiche Untersuchungen zum Langzeitverformungsverhalten von Gründungen unter Wechselbeanspruchungen, wie sie u. a. bei teilweisem Abbruch und Wiederaufbau auftreten, durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurde u. a. auf über mehrere Jahrzehnte reichende Messungen an Hochhausgründungen in Frankfurt am Main zurückgegriffen und das zeitabhängige Materialverhalten der überkonsolidierten tertiären Frankfurter Tone in einem umfassenden Laborprogramm untersucht sowie numerische Studien durchgeführt. Mit einer numerischen Parameterstudie wurden u. a. die Auswirkungen von Wechselbeanspruchungen, Konsolidation und Kriechen auf die Lastverteilung zwischen Pfählen und Fundamentplatte von Kombinierten Pfahl‐Plattengründungen (KPP) sowie auf die in der Ingenieurpraxis gebräuchlichen Bemessungskennwerte, nämlich Pfahlfedersteifigkeit und Bettungsmodul, untersucht. In diesem Beitrag werden zum einen im Rahmen der Parameterstudie gewonnene Erkenntnisse zusammengefasst und zum anderen die Projekte Park Tower und Leo in Frankfurt am Main vorgestellt.