Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel: Erfassung der Ernährung von 36 Patienten mit Equine Pituitary Pars Intermedia Dysfunction (PPID) unter Pergolid-behandlung. Tiere, Material und Methode: Ernährungszustand und Futterration wurden zu Beginn der Studie, nach 60 und 120 Tagen bestimmt. Im Rahmen der Pergolidtherapie anfallende Blutproben dienten zur Messung der Glukose- und Insulinkonzentration. Eine Einschätzung der Symptomatik des PPID (z. B. Hypertrichose und Gewichtsveränderungen) durch den Besitzer wurde mithilfe eines standardisierten Fragebogens ermittelt. Ergebnisse: Der Body Condition Score (BCS) auf einer Skala von 1 (Kachexie) bis 9 (Fettsucht) betrug im Mittel 3,1 ± 0,8 (Großpferde 2,7 ± 0,8, Ponys 3,5 ± 0,8). Der mittlere Energiebedarf der Großpferde betrug 74 ± 10 MJ umsetzbare Energie, die geschätzte Aufnahme 65 ± 15 MJ. Zwischen dem BCS und der geschätzten Versorgung mit Energie in Prozent des Bedarfs bestand bei den Großpferden ein signifikanter Zusammenhang. Bei Ponys war der Energiebedarf im Mittel rechnerisch knapp gedeckt. Die Probanden erhielten 2,0 ± 0,7 Raufuttermahlzeiten und höchstens eine Kraftfuttermahlzeit pro Tag (Raufuttermenge 0,2–2,1 kg/100 kg KM). Sechzehn Ponys und ein Großpferd erhielten kein Krippenfutter, fünf Ponys im Mittel 0,15 kg und 14 Großpferde im Mittel 0,8 kg. Zink, Kupfer, Selen, Vitamin A und E wurden meist nicht bedarfsdeckend gefüt tert. Alle Probanden hatten physiologische Plasmaglukosegehalte, die Insulinkonzentration war bei sieben Pferden mindestens zu einem Messzeitpunkt erhöht. Der teilweise sehr schlechte Ernährungszustand der Patienten wurde von einem Teil der Besitzer nicht als Problem erkannt. Schlussfolgerung und praktische Relevanz: Für die Fütterung einer Diät für PPID-Patienten bedarf es in der Praxis differenzierter Anweisungen zu Futtermengen und Mahlzeitenhäufigkeit sowie einer aufwändigen Logistik, da anderenfalls viele Patienten hungern.