Zusammenfassung
Hintergrund Viele Patientinnen mit frühem Mammakarzinom glauben an eine prognostische Relevanz eigener Initiativen zur Krankheitsbewältigung (Kontrollüberzeugung, Selbstwirksamkeitserwartung SWE). Zur Frage des Zusammenhangs zwischen der Ausprägung der SWE und ihres möglichen Einflusses auf objektive Outcome-Parameter von Brustkrebs gibt es jedoch noch keine prospektiven klinischen Studien.
Fragestellung, Ziel Wie kann man sich die Wirkmechanismen der SWE als Prognosefaktor bei Brustkrebs vorstellen? Entwurf eines entsprechenden biopsychosozialen Mediatormodells.
Methodik Literatur-Review zum prognostischen Einfluss von psychosozialen und Wirtsfaktoren beim frühen Mammakarzinom. Quervergleich existierender Mediatormodelle.
Ergebnisse Auf der Basis neuerer psychoonkologischer, neurophysiologischer, immunologischer, molekularbiologischer und epigenetischer Erkenntnisse lässt sich eine geschlossene Kaskade der Ereignisse, angefangen von Verhaltensänderungen der Patientinnen bis hin zur Wachstumsregulation maligner Zellen bei Brustkrebs postulieren.
Diskussion SWE ist möglicherweise der beste Indikator einer psychobiologischen Konstellation, die sich günstig auf den Verlauf von Brustkrebs auswirken kann. Diese Annahme sollte im Rahmen klinischer Studien überprüft werden. Die entsprechenden wissenschaftlichen Voraussetzungen für solche Studien sind heute gegeben.