Zusammenfassung: Sovereign Wealth Funds sind eine heterogene Gruppe von Fonds, die grundsätzlich durch Staaten gegründet werden und in staatlichem Auftrag ihr Kapital anlegen. Das Fondsvermögen wird meist aus Erlösen von Rohstoffexporten oder Budgetüberschüssen gespeist. Es wird zur Stabilisierung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, zur intergenerationalen Umverteilung oder für den Strukturwandel eingesetzt. Hierbei spielten bislang „grüne Investitionen“ eine geringe Rolle. Dies lag u. a. daran, dass aufgrund der moderaten Ölpreisentwicklung in den letzten Jahren die Einnahmen aus Ölexporten und damit das Fondsvolumen von SWF weniger dynamisch zunahmen als vor der globalen Finanzkrise. Zudem haben „ressourcenreiche“ Länder mit SWF bislang wenige Anreize in klimafreundliche Politiken zu investieren. Mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung gibt es nun erste Initiativen von SWF, sich stärker für nachhaltige Entwicklung zu engagieren. Noch handelt es sich um vereinzelte, wenig koordinierte Projekte. Vor dem Hintergrund internationaler Klimaabkommen könnten SWF eine Brückenfunktion übernehmen, indem das während der Rohstoffgewinnung und -ausfuhr akkumulierte Fondsvermögen zur Dekarbonisierung und zur Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur beiträgt. In den Verhandlungen zu den Klimazielen zeichnet sich indes ab, dass die Akteure sich nur in einem mühsamen Verständigungsprozess auf ausgereifte Finanzierungsstrategien für den Klimaschutz einigen werden.