Ökonomie und Gerinnungsmanagement

Abstract

Hintergrund: Bei erworbenen oder chronisch bestehenden Störungen der Gerinnung ist in der perioperativen Phase eine gezielte Therapie von herausragender Bedeutung. Der kostenintensive Einsatz von Blut- und Gerinnungspräparaten und die Beeinflussung des Patientenoutcomes werden hinsichtlich des G-DRG(German Diagnosis Related Groups)-Systems und der Anwendung von Point-of-Care-Geräten bewertet. Methode: Anhand einer Literaturübersicht und eigener Daten wird der aktuelle Sachstand analysiert und diskutiert. Ergebnisse: Die perioperative Behandlung von Störungen der Gerinnung ist komplex. Neben der klassischen Labordiagnostik unterstützen und beschleunigen Point-of-Care-Geräte die Therapieentscheidungen. Die Anwendung eines Algorithmus-basierten Applikationsregimes von Blut- und Gerinnungspräparaten optimiert die Verbrauchsmengen und verbessert das Patientenoutcome. Demgegenüber können durch das G-DRG-System bedingte finanzielle Effekte aufgrund von kosten- und erlösseitigen Änderungen für das Krankenhaus negativ ausfallen. Fallpauschalen und Zusatzentgelte decken vor allem bei komplexen Behandlungsfällen wie der Lebertransplantation nicht die tatsächlichen Aufwendungen. Systemisch finanzielle Anreize zur Therapieentscheidung, die unabhängig von einer medizinischen Indikation sein können, sind vorherrschend. Schlussfolgerungen: Die Therapie von Gerinnungsstörungen stellt Ärzte, die Krankenhausverwaltungen und das G-DRG-System vor besondere Herausforderungen. Nicht selten besteht eine paradoxe Situation zwischen dem Streben nach einer bestmöglichen Patientenversorgung und einer adäquaten Leistungsvergütung des Krankenhauses. Finanzielle Anreize durch Pauschalen und Zusatzentgelte mit Mengenschwellen, die Therapieentscheidungen beeinflussen können, sind zukünftig zu eliminieren.

Relevante Eckpunkte der intraoperativen anästhesiologischen Diagnostik

“…Perioperative Point-of-Care-Gerinnungsdiagnostik [15,17]. Deshalb ist es gerade in der perioperativen Phase von großem Vorteil, die zur Verfügung stehenden sog.…”

Periinterventionelles Gerinnungsmanagement

“…Die vorliegenden Beiträge [1,2,3,4,5,6] sollen dazu dienen, solche Ereignisse letztlich zu vermeiden und eine Entscheidungsfindung zu einer individuellen Thrombosebehandlung und gezielten Gerinnungstherapie zu erleichtern. In gut verständlicher Form und angereichert durch Abbildungen und Tabellen können sie dem Viszeralmediziner das Verständnis für die Wirkungsweise der Gerinnungsmedikamente und -präparate sowie ihre Angriffspunkte in die Gerinnungsabläufe näher bringen, um eine zielgerichtete, d.h. eine patientengerechte, gewichtsadaptierte und krankheitsorientierte Gerinnungstherapie einzusetzen.…”

“…), die ein gezieltes und effektives Gerinnungsmanagement erlauben. Wie in dem Beitrag «Ökonomie und Gerinnungsmanagement» [6] ausführlich dargestellt, zielt das Gerinnungsmanagement auf eine nutzen- und risikobezogene Therapie für den Patienten ab. Dies wird allerdings durch das G-DRG(German Diagnosis Related Groups)-System konterkariert.…”