Das bisher in der Literatur als syn‐Form beschriebene Isophoron‐oxim vom Schmelzpunkt 78° ist, wie das KMR‐Spektrum zeigt, ein Gemisch von 40–50% syn‐ und 50–60% anti‐Isophoron‐oxim. ‐ Die KMR‐spektroskopische Messung der Kinetik der Semmler‐Wolff‐Aromatisierung der Isophoron‐acetoxime hat ergeben, daß diese Reaktion unabhängig von der Konfiguration des eingesetzten Acetoxims zu 2, 3, 5‐Trimethyl‐acetanilid und 3, 4, 5‐Trimethyl‐acetanilid führt. Der Grund dafür ist nicht eine vorgelagerte Isomerisierung der Acetoxime, denn diese verläuft langsamer als die Aromatisierung, sondern als geschwindigkeitsbestimmender Schritt die Bildung einer in bezug auf die Aromatisierungsprodukte gemeinsamen, weitgehend charakterisierbaren Zwischenstufe, die schnell zu den beiden Acetaniliden weiterreagiert. Die Ergebnisse führen zur Aufstellung eines Reaktionsmechanismus, der allen Befunden gerecht wird.