Es ist eine wohletablierte Denkfigur der Medientheorie, dass mit den technologischen Medien die Reproduzierbarkeit zunähme. Walter Benjamin hat dies wirkmächtig formuliert. Doch zumeist wird dabei übersehen, dass eine solche Reproduzierbarkeit der Knappheit und damit dem Eigentum und dem Wert als zentralen Größen kapitalistischer Ökonomien zuwiderläuft. Daher gibt es parallel zur Ausweitung der Reproduzierbarkeit auch eine bislang zu wenig konzeptualisierte Ausweitung der Nicht-Reproduzierbarkeit. Besonders deutlich tritt dies im Feld der Kunst hervor, mit der sich Benjamins ursprünglicher Essay beschäftigte. Dort existieren neuerdings sogenannte NFTs (Non-Fungible Tokens), mit denen selbst der scheinbare Inbegriff der Reproduzierbarkeit, die digitalen Daten, zu unikalem Eigentum gemacht werden können. Diese Konstruktion von Eigentum und Wert durch technische Verknappung ist zentrales Thema des vorliegenden Beitrags.