ZusammenfassungDer in vielen westlichen Industriel~indern zu beobachtende positive Zusammenhang zwischen Produktivit~its-und Exportwachstum f0hrte zu zwei einander entgegengesetzten kausalen Hypothesen. Die erste, von Vertretern des "Export-led-growth"-Modells vorgebrachte Hypothese geht davon aus, dal3 das Produktivit~itswachstum im wesentlichen 0ber das Exportwachstum bestimmt wird. Dagegen sieht die zweite, auf dem Ricardo-Modell und den Theorien des intra-industriellen Handels beruhende Hypothese das Wachstum der Exporte vonder Produktivit~t bestimmt.Die Richtung in der Kausalit~t zwischen Exporten und Produktivit~it hat entsprechende Konsequenzen for die Einsch~tzung von Instrumenten der industriepolitik. W~hrend das "Export-led-growth"-Modell und jQngere AuSenhandelstheorien Wechselkursabwertungen bzw. Exportsubventionen zur Ankurbelung der Exporte und damit der Produktivit~it nahelegen, ziehen die Theorien des intra-industriellen Handels eine Subvention von Forschung und Entwicklung und/oder des Outputs als wirkungsvollere MaSnahmen zur Beschleunigung der Produktivit~t vor.Der Aufsatz untersucht anhand 6sterreichischen Datenmaterials, welche der beiden Kausalhypothesen mit der beobachteten Entwicklung der Exporte, der Produktivit §t und der Terms of Trade kompatibel ist. Dabei bedient sich die Arbeit des Wiener-Granger-Konzepts als statistischer Test auf Kausalit~it. Zudem werden Simulationen durchgef0hrt, um die dynamischen Eigenschaften der untersuchten Zeitreihen zu bestimmen.