Zusammenfassung
Hintergrund
E‑Scooter sind seit über 4,5 Jahren Teil des Straßenverkehrs in Deutschland und haben seitdem in der polizeilichen Verkehrskontrolle zunehmend an Bedeutung gewonnen [16]. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, eine Erstbeschreibung über die im Institut für Rechtsmedizin der Universität Würzburg bearbeiteten Fälle anzufertigen.
Materialien und Methoden
Alle Fahrsicherheitsgutachten über E‑Scooter-Fahrer (n = 84) am Institut für Rechtsmedizin Würzburg aus dem Zeitraum Juni 2019 bis Januar 2024 wurden retrospektiv ausgewertet. Hierbei wurden u. a. Ausfallerscheinungen, Fahrfehler, Tatumstände und die im Blut nachgewiesenen Substanzen analysiert.
Ergebnisse
Fast alle E‑Scooter-Fahrer in unserem Kollektiv waren Männer, viele im jüngeren Alter. Die häufigsten nachgewiesenen Substanzen im Blut waren Cannabinoide, Amphetamine und Alkohol, der häufigste Grund einer Verkehrskontrolle ein fehlendes bzw. abgelaufenes Versicherungskennzeichen. Die Vorfallszeitpunkte lagen eher abends bis nachts und zu wärmeren Jahreszeiten. Die Beschuldigten waren bei der späteren ärztlichen Untersuchung weniger leistungsreduziert als bei der polizeilichen.
Diskussion
Im Vergleich zu früheren E‑Scooter-Studien untersuchte diese Arbeit auch den Einfluss von Drogen auf die Fahrsicherheit. Die retrospektive Datenanalyse ergab z. T. ähnliche Tendenzen z. B. bezüglich Alter, Geschlecht und jahreszeitlicher Verteilung, z. T auch Unterschiede. Weitere Studien zum Einfluss von Drogen auf E‑Scooter-Fahren erscheinen vor diesem Hintergrund unabdinglich.