EinleitungWar in den Jahren bis ca. 1988 die Hämodilution in Deutschland die Standardtherapie des normalen ischämischen Schlaganfalls, verschob sich der Schwerpunkt eines Standardvorgehens in den 90er Jahren hin zum Heparin [1]. In einigen Kliniken werden bis zu 80 % aller akuten Schlaganfallpatienten mit Heparin behandelt (unveröffentlichte Ergebnisse der Deutschen Schlaganfalldatenbank). ¾hnlich ist die Situation in den USA, wo je nach Krankenhaus 10 % bis zu 90 % aller Schlaganfallpatienten intravenöses Heparin erhalten [2,3]. Dabei ist den meisten ¾rzten bewusst, dass die derzeit in Deutschland gebräuchliche PTT-wirksame Vollheparinisierung (intravenöse Gabe von unfraktioniertem Heparin mit PTT-Kontrolle und dem Ziel der 1,5 ± 2fachen PTT-Verlängerung) keine gesicherte Therapieform im Sinne eines evidence-based Konzeptes ist. So glaubten nur 6,4 % aller befragten ¾rzte in USA, dass Heparin wirkt, aber ca. 2 / 3 der Kollegen benützten Heparin als Therapie [4].Triebfedern der intravenösen Heparintherapie ohne gesicherte wissenschaftliche Basis sind derzeit neben dem Gewohnheitsrecht einer eingeschliffenen Behandlung, persönliche Erfahrungen mit emotional verständlichem Ausklammern negativer Ergebnisse, wie z. B. Blutungen oder Thrombopenien, Sicherheitsdenken mit dem Motto ¹trotz Heparingabe verschlechterte sich der Patientª und die zugegebenermaûen weitgehend fehlenden Alternativtherapien.