ZusammenfassungDie Einführung der His-Bündel-Elektrographie durch Benjamin Scherlag, New York 1969, zusammen mit der programmierten Stimulation des Herzens durch Philip Coumel, Paris 1967, und Hein Wellens, Amsterdam 1972, waren entscheidende Wendepunkte auf dem Weg zur invasiven Elektrophysiologie und der Entwicklung eines eigenständigen, inzwischen ausgeprägt interventionellen Schwerpunktes der Kardiologie. Das Hauptthema der 1970er Jahre waren die bradykarden Rhythmusstörungen, gefördert von der vor etwas mehr als 10 Jahren davor eingeführten Schrittmachertherapie. Die Ableitung der Potenziale des His-Bündels sowie weiterer Ableitungsorte in den Vorhöfen und Ventrikeln erlaubte eine differenzierte Beurteilung des Erregungsablaufs und der Refraktärzeiten. Die hochfrequente Vorhofstimulation zur Bestimmung der Sinusknotenerholungszeit und die vorzeitige Einzelstimulation zur Bestimmung der sinuatrialen Leitungszeit wurden zur Analyse der Sinusknotenfunktion entwickelt. In diesem Artikel wird die Einführung der His-Bündel-Elektrographie in einer allmählich zunehmenden Zahl von Zentren in Deutschland und ihr wissenschaftlicher Beitrag beschrieben.