Zusammenfassung
Hintergrund
Posttraumatische Knochenheilungsstörungen stellen eine relevante Komplikation von Frakturen dar. Die operative Revision hat sich als Standardtherapie etabliert. Als alternatives, nichtoperatives Behandlungsverfahren kann die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) die Möglichkeit bieten, die potenziellen Komplikationen eines operativen Vorgehens zu vermeiden.
Ziel der Arbeit
Die Ergebnisse einer eigenen Fallserie sollen dargestellt und mit der aktuellen Literatur verglichen werden.
Material und Methoden
Im Zeitraum von 2007 bis 2016 wurden 97 Patienten mit posttraumatischer Knochenheilungsstörung alternativ zu einer Revisionsoperation mittels ESWT behandelt. Klinische und demografische Parameter dieses Kollektivs wurden erhoben und ausgewertet. Primärer Endpunkt war die knöcherne Ausheilung. Verschiedene Faktoren wurden hinsichtlich ihres Einflusses auf die Frakturkonsolidierung untersucht.
Ergebnisse
Nach ESWT konnte eine Konsolidierungsrate von 60,8 % erzielt werden. Eine präinterventionelle Diastase ≥ 5 mm, eine initiale Dislokation > ½ Schaftbreite, aktiver Nikotinkonsum sowie ein Zeitraum von der Fraktur bis zur ESWT > 6 Monate wurden als signifikant negative Einflussfaktoren identifiziert. Es traten keine relevanten Komplikationen auf.
Schlussfolgerung
Die ESWT ist eine sichere und vielversprechende Therapiealternative bei posttraumatisch verzögerter Knochenheilung. Unter Berücksichtigung von vorab zu identifizierenden Risikofaktoren kann ihre Erfolgsrate gesteigert werden.
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