Die optische Kohärenztomographie (OCT) konnte sich in den letzten Jahren nicht nur im akademisch-wissenschaftlichen, sondern auch im dermatologischen Alltag etablieren. Hierbei liegt ihr Hauptfokus auf epithelialen Hauttumoren, deren Diagnostik intuitiv und innerhalb weniger Sekunden gelingt. Dadurch können Basalzellkarzinome, aktinische Keratosen und unterschiedliche Stufen der Feldkanzerisierung diagnostiziert und auf Therapieansprechen oder ein eventuelles Rezidiv überwacht werden. Dies ermöglicht häufig einen Verzicht auf eine invasive Probeentnahme. Seit Kurzem wurde das Einsatzgebiet der OCT und ihrer neuesten Weiterentwicklung, der dynamischen OCT (D-OCT), um weitere nichtonkologische dermatologische Krankheitsbilder, vor allem entzündliche Dermatosen, erweitert. Analysiert werden können ebenso physiologische Hautparameter, wie die Hydratisierung. Dank der automatischen Gefäßdarstellung und der Messung objektiver Parameter, wie Epidermisdicke, Blutfluss in unterschiedlichen Tiefen, Abschwächungskoeffizient und Rauheit, können immer mehr Charakteristika der Haut nichtinvasiv und standardisiert untersucht werden. Neue potenzielle Einsatzgebiete sind Ekzeme, kontaktallergische Dermatitis, Psoriasis, Rosazea, Teleangiektasien, akute wie chronische Wunden, Melasma und Naevus flammeus, aber auch melanozytäre Läsionen.